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Bremsenergie intelligent nutzen

Lemgo - Die Rückgewinnung von Energie durch Nutzung der Bremsenergie ist nicht neu. Doch bisher konnte diese Technik aus wirtschaftlichen Gründen oft nicht in Kleinantrieben eingesetzt werden. Eine neue Schaltung löst dieses Problem.

Ein Team des „Future Energy – Institut für Energieforschung“ der Hochschule Ostwestfalen-Lippe (OWL) hat eine Schaltung entwickelt, die Bremsenergie zurück ins Stromnetz speist. Eine Nachrüstung bestehender Antriebssysteme ist problemlos auch für Kleinantriebe möglich, versichern die OWL-Forscher.

Bremsenergie für Kleinantriebe wirtschaftlich nutzen
„Bisher war die Rückgewinnung von Bremsenergie bei Kleinantrieben nicht wirtschaftlich genug. Deshalb konnte sie sich in der Industrie nicht durchsetzen“, erklärt Johann Austermann, der zu diesem Thema seine Promotion erfolgreich abgeschlossen hat. Dank der Schaltung aus Ostwestfalen-Lippe ist das Problem gelöst: Innerhalb von zwei Jahren sollte sich der Umbau durch die eingesparten Energiekosten gerechnet haben, schätzen die Wissenschaftler der Hochschule OWL.

Sprung in die Wirtschaft schon erfolgreich
Bisher hat das Team des iFE für die Entwicklung zwei Schutzrechte zur Anmeldung eingereicht. Den Sprung in die Wirtschaft haben die Ergebnisse bereits geschafft: Die Unternehmen Lenze SE (Hameln) und MSF-Vathauer Antriebstechnik GmbH & Co. KG (Detmold) bieten Produkte an, in die die neue Technik eingeflossen ist. Angesprochen von der Entwicklung sind vor allem Unternehmen, die sich mit elektrischer Antriebstechnik befassen. Zudem erhielt das Team den „OWL Transferpreis 2014“.

Forschungsmittel und -programme
Die Entwicklung wurde zwischen 2010 und 2018 durch verschiedene Projekte finanziert: zunächst über das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Programm „FHprofUnt“ und anschließend über den Spitzencluster „it’s OWL – Intelligente Technische Systeme OstWestfalenLippe“ in den Projekten „Effiziente leistungselektronische Schaltung zur Nutzung von Bremsenergie“ (gemeinsam mit Vathauer) und „Intelligente Antriebs- und Steuerungstechnik für die energieeffiziente Intralogistik“ (zusammen mit Lenze). Die Wissenschaftler setzen die Forschung inzwischen im branchenübergreifenden Projekt „DC-INDUSTRIE“ fort. Hier hat Johann Austermann inzwischen die Leitung des Arbeitspakets „Geräteentwicklung“ übernommen.

© IWR, 2018


14.03.2018

 



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