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Pilotprojekt ermöglicht energieautarke Abfallbehandlung

Berlin - Ein Ziel der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung ist es, die biologischen Aktivitäten des organischen Materials im Müll zu reduzieren. Dazu ist oft ein erheblicher Energiebedarf notwendig. Mit Hilfe einer nachgerüsteten Vergärungsstufe ist ein energieautarker Betrieb möglich.

Das Bundesumweltministerium (BMUB) fördert ein Pilotprojekt zur ressourcen- und energieeffizienten Behandlung von organischen Abfällen. Ziel ist die Senkung des Energiebedarfs bei der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung. Erstmals soll in einem Pilotprojekt das Verfahren der Presswasservergärung bei gemischten Restsiedlungsabfällen eingesetzt werden.

Das Problem: Hoher Energiebedarf bei der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung
Die Erbenschwanger Verwertungs- und Abfallentsorgungsgesellschaft mbH in Ingenried (Bayern) stellt die Abfallentsorgung im Landkreis Weilheim-Schongau sicher. DAs Unternehmen betreibt dazu eine mechanisch-biologische Behandlungsanlage für Restmüll mit einer Behandlungskapazität von 40.000 Tonnen Abfall pro Jahr sowie eine Deponie. Die Anlage entspricht dem Stand der Technik und kompostiert bisher klassisch. Diese Form der Abfallbehandlung hat allerdings einen erheblichen Energiebedarf.

Die Lösung: Pilotprojekt mit Vergärungsstufe
Im Rahmen eines vom Bundesumweltministerium geförderten Pilotprojekts soll die vorhandene mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage mit einer Vergärungsstufe nachgerüstet werden. Erstmals kommt das Verfahren der Presswasservergärung bei gemischten Restsiedlungsabfällen zum Einsatz. Das ermöglicht künftig eine weitgehend energieautarke Kompostierung der Abfälle. Wegen des Wegfalls extern bezogener Energieträger können die Treibhausgas-Emissionen um 77 Prozent verringert werden.

Förderung des Pilotprojekts durch das BMUB
Mit dem Vorhaben können aus dem erzeugten Biogas jährlich rund 7000 Megawattstunden Energie bereitgestellt werden. Der Bedarf an extern bereitgestellter Energie verringert sich beim Netzstrom um 80 Prozent, beim Erdgas um 10 Prozent und beim Heizöl um 100 Prozent. Darüber hinaus werden 800 Megawattstunden Strom pro Jahr ins Netz eingespeist.

Für die Umsetzung des innovativen Vorhabens erhält die Abfallentsorgungsgesellschaft mehr als 690.000 Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm. Mit dem Umweltinnovationsprogramm fördert das BMUB die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und sollte Demonstrationscharakter haben.

© IWR, 2018


23.01.2018

 



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