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Erste Teststrecke für Elektro-Lkw mit Oberleitung eröffnet

Berlin, Frankfurt - In Hessen ist am heutigen Dienstag (07.05.2019) die bundesweit erste Teststrecke mit Oberleitung für Elektro-Lkw in Betrieb gegangen. Auf einem rd. 10 Kilometer langen Streckenabschnitt fahren künftig fünf Hybrid-Lkws mit Strom und werden gleichzeitig wieder aufgeladen. Weitere Teststrecken sind im Bau.

Eine Option auf dem Weg zu einem klimafreundlicheren Straßengüterverkehr sind elektrisch betriebene Oberleitungs-Lkws. Neben der in Hessen in Betrieb genommenen Teststrecke werden zwei weitere Vorhaben in Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg errichtet. Jede der drei Pilotstrecken hat ihre eigene Strecken- und Verkehrscharakteristik:

eHighway mit Antriebs- und Schnellladefunktion
Auf der A5 in Hessen ist jetzt auf einem der am stärksten befahrenen Autobahnabschnitte Deutschlands die erste deutsche Teststrecke für Oberleitungs-Hybrid-Lkw (OH-Lkw) eröffnet worden. Bis Mitte 2020 soll die Zahl der OH-Lkw auf fünf Fahrzeuge steigen, die mehrmals am Tag die Strecke zwischen Weiterstadt und Langen/Mörfelden befahren. Die Lkw verfügen über einen Elektro- und einen Dieselmotor sowie Batterien. Der elektrische Antrieb des Hybrid-Lkw wird über eine Oberleitung mit Strom versorgt. Während der Lkw mit der Oberleitung verbunden ist, fährt er mit Hilfe seines Elektromotors und lädt zugleich seine Batterie auf. Mit der in der Batterie gespeicherten Energie kann der OH-Lkw nach Verlassen der Oberleitungsstrecke weiterfahren und sich außerhalb der Autobahn emissionsfrei bewegen. Für den Fall, dass die Batterie leer ist, hat der OH-Lkw noch einen Dieselmotor an Bord.

Das Bundesumweltministerium (BMU) hat den Aufbau der Anlage mit 14,6 Millionen (Mio.) Euro unterstützt. Für die Durchführung des Feldversuchs in Hessen, der bis Ende 2022 läuft, stehen weitere 15,3 Mio. Euro zur Verfügung. Die Straßenbaubehörde Hessen Mobil koordiniert das Projekt und ist für den operativen Betrieb des eHighways verantwortlich. Beteiligt sind zudem die Technische Universität Darmstadt, die Siemens Mobility GmbH sowie die Entega AG. Die fünf OH-Lkw fahren im Auftrag verschiedener Speditionen. Der erste Lkw geht an die Spedition Schanz.

Teststrecken an Autobahn und Ortsdurchfahrt in Bau
Weitere Teststrecken für elektrische Hybrid Lkw werden derzeit in Schleswig-Holstein und Baden Württemberg errichtet. So wird in Schleswig-Holstein seit Juli 2018 auf einem Abschnitt mit 5 km Länge ein Oberleitungssystem zwischen der A1-Anschlussstelle Reinfeld und dem Autobahnkreuz Lübeck errichtet. Das Bauende ist für Ende Mai 2019 geplant. Das Oberleitungssystem wird voraussichtlich im Juni 2019 in Betrieb genommen und mit Strom aus regenerativen Energien betrieben. Auch in Schleswig-Holstein erfolgt die ökonomische und ökologische Bewertung des Systems unter realen Verkehrsbedingungen auf der Grundlage eines mehrjährigen Feldversuchs.

In Baden-Württemberg entsteht bis Ende 2019 eine Teststrecke für schwere Lkw mit elektrischem Antrieb. Das BMU fördert das Pilotprojekt eWayBW mit 16,8 Mio. Euro. Auf einer etwa 18 km langen Pilotstrecke auf der B462 bei Rastatt werden drei Abschnitte mit einer Länge von insgesamt knapp 6 km elektrifiziert. Damit wird das System erstmals auf einer Bundesstraße mit Ortsdurchfahrten erprobt. Die B 462 zeichnet sich zudem durch eine besondere Tallage aus. Die Teststrecke steht daher exemplarisch für die besonderen Anforderungen auf Bundesstraßen mit teilweise sehr anspruchsvollen straßenbaulichen Verhältnissen.

© IWR, 2019


07.05.2019

 



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