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Deutscher Umweltpreis für hocheffizienten Elektromotor

Miltenberg/Braunschweig/Osnabrück – Elektromotoren sind für einen Großteil des industriellen Stromverbrauchs verantwortlich. Eine Umstellung auf moderne Motoren könnten den Energiebedarf erheblich reduzieren. Eine revolutionäre Idee für stromsparende E-Motoren wurde nun mit dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet.

Das bayerische Familienunternehmen Oswald fertigt bereits seit mehreren Jahren spezielle Torque-Motoren (Drehmoment-Motoren), die den Energieverbrauch gegenüber herkömmlichen Elektormotoren beinahe halbieren. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Deutschen Umweltpreis 2017 nun an die Gesellschafter und Geschäftsführer der Oswald Elektromotoren GmbH verliehen und das Unternehmen bei der Preisübergabe am Sonntag (29.10.2017) als beispielhaftes Familienunternehmen gelobt.

Torque-Motoren revolutionieren den Elektromotorenbau

Die Firma Oswald Elektromotoren GmbH verfolgt seit Jahren die Idee, Torquemotoren als Hauptantrieb in der Direktantriebstechnik einzusetzen und revolutionierte damit den Elektromotorenbau, vor allem bei Hauptantrieben. Gegenüber anderen mechanischen oder hydraulischen Antriebslösungen bieten solche Motoren zahlreiche Vorteile die den Energieverbrauch deutlich senken, so die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), die den Deutschen Umweltpreis verleiht. Der Deutsche Umweltpreis 2017 ist nun an Johannes (56) und Bernhard Oswald (86), Gesellschafter und Geschäftsführer des Miltenberger Unternehmens Oswald Elektromotoren, verliehen worden.

Passgenaue Motoren sind deutlich effizienter

Torque-Motoren können den Energieverbrauch um bis zu 50 Prozent gegenüber herkömmlichen Lösungen reduzieren. Bereits jetzt würden die Oswald-Motoren jedes Jahr 1,5 Milliarden Kilowattstunden (kWh) Energie einsparen, betonte Johannes Oswald am Sonntag bei der Preisübergabe. Zudem fällt bei Torque-Motoren der Einsatz von Getriebeöl weg, die Maschinen werden leichter und kleiner, produzieren weniger Betriebskosten und sind sehr leise.

Bisher werden in der Industrie meist Asynchronmotoren als „Arbeitspferd“ der elektrischen Antriebstechnik eingesetzt. Diese benötigen jedoch ein Getriebe oder einen Riemen, um das von der Arbeitsmaschine geforderte Drehmoment bereitzustellen. „Dadurch reduziert sich die Dynamik des Antriebs im Quadrat und es steigen Betriebs- und Wartungskosten“, so Prof. Dr. Werner Wahmhoff stellvertretender DBU-Generalsekretär bei der Preisverleihung im September. Torque-Motoren haben dagegen bereits einen sehr hohen Wirkungsgrad und sind nach der notwendigen Systemintegration bei der Effizienz unschlagbar.

Steinmeier lobt Innovationskraft des Familienunternehmens

Die Entwicklung von Torque-Motoren hat Johannes Oswald vorangetrieben, der das Unternehmen seit 15 Jahren in der vierten Generation leitet. Inzwischen hat sich Oswald als Weltmarktführer etabliert. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) hob besonders hervor, dass das Familienunternehmen diese Entwicklungen aus dem laufenden Betrieb heraus finanzieren müssen. Oswald stehe beispielhaft für all die kleinen und mittleren Familienunternehmen, die Deutschland bereicherten, nicht nur wirtschaftlich.

Oswald forciert zudem seit Jahren die Entwicklung von Hochtemperatur-Supraleitern. Mit supraleitenden Bändern können zukünftig noch viel kompaktere, leichtere und leistungsdichtere Antriebe gebaut werden. Hybride Verkehrsflugzeuge mit supraleitenden Synchronmotoren würden den Energieverbrauch drastisch senken.

Projekt das Grüne Band sowie Klimaverfechter ausgezeichnet

Neben Johannes Oswald sowie dessen Vater Bernhard Oswald wurden auch Inge Sielmann, Dr. Kai Frobel und Prof. Dr. Hubert Weiger mit dem Deutschen Umweltpreis 2017 geehrt. Sie wurden für das „Grüne Band“, also das erste und größte gesamtdeutsche Naturschutzprojekt, ausgezeichnet. Posthum wurde zudem Tony de Brum geehrt, der maßgeblich zum Erfolg des Pariser Klimavertrages 2015 beigetragen hat.

© IWR, 2017


30.10.2017

 



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