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Erderwärmung: Weltklimarat fordert radiakle Änderungen

Incheon, Südkorea - Der Weltklimarat hat einen Sonderbericht zum Stand des weltweiten Klimawandels veröffentlicht. Die dringend notwendige Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad ist noch möglich, erfordert aber weitreichende und radikale Veränderungen in allen Bereichen der Gesellschaft, so die Autoren.

Bereits heute sieht die Menschheit u.a. in Form von extremerem Wetter, dem steigenden Meeresspiegel und dem abnehmendes arktischen Meereis die Klimaveränderungen, die aus einer globalen Erwärmung von 1 Grad resultieren. Für die Begrenzung der weiteren Erderwärmung auf 1,5 Grad sind die jetzt getroffenen Weichenstellungen entscheidend.

Korallenriffe bei globaler Erwärmung von 2 Grad verloren
Im Dezember findet im polnischen Katowice die nächste Weltklimakonferenz statt. Auf Initiative der Klimarahmenkonferenz (COP 21) in Paris im Jahr 2015 hat der Weltklimarat einen Sonderbericht zum Stand des Klimawandels und Perspektiven erarbeitet und jetzt vorgestellt. Insgesamt 91 Autoren aus 40 Staaten haben in dem Bericht den aktuellen Stand der Wissenschaft zum Klimawandel erfasst. Zur Erreichung des 1,5 Grad-Ziels sind weitreichende Maßnahmen der Staatengemeinschaft notwendig.

Der Bericht hebt eine Reihe von Auswirkungen auf den Klimawandel hervor, die durch eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad gegenüber 2 Grad oder mehr vermieden werden könnten. U.a. würde der Anstieg des globalen Meeresspiegels bei einer globalen Erwärmung von 1,5 Grad bis zum Jahr 2100 um 10 cm niedriger ausfallen als bei einer Erwärmung von 2 Grad. Die Wahrscheinlichkeit eisfreier Sommer in der Arktis läge bei einer globalen Erwärmung von 1,5 Grad bei einem Mal pro Jahrhundert, verglichen mit einem Mal pro Dekade bei 2 Grad Erwärmung. Korallenriffe würden bei einer globalen Erwärmung von 1,5 Grad um 70-90 Prozent abnehmen, während bei 2 Grad praktisch alle Korallenriffe (> 99 Prozent) verloren wären.

Radikale Änderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen notwendig
Um das 1,5 Grad-Ziel einzuhalten bleibt den Staaten nicht mehr viel Zeit. Es sind aber bereits eine Reihe von Maßnahmen weltweit auf den Weg gebracht, um dieses Ziel zu erreichen, sie müssten aber weiter beschleunigt und erweitert werden. Dazu gehörten radikale und schnelle Änderungen in der Landwirtschaft, Energieerzeugung, Industrie, Bau- und Transportwirtschaft und bei städtischen Infrastrukturen, so die Autoren. Die globalen, anthropogen verursachten Kohlendioxidemissionen (CO2) müssten bis 2030 um etwa 45 Prozent gegenüber dem Stand von 2010 gesenkt werden und bis 2050 auf Null zurückgefahren werden.

Um die Emissionen zu senken, bringt der Weltklimarat auch Geo-Engineering-Maßnahmen ins Spiel: Wenn die globale Temperatur zeitweilig 1,5 Grad überschreitet, würde dies bedeuten, dass man sich stärker auf Techniken verlässt, die CO2 aus der Luft entfernen, um die globale Temperatur bis 2100 auf unter 1,5 Grad zu senken. Einige könnten allerdings erhebliche Risiken für eine nachhaltige Entwicklung mit sich bringen, so die Autoren in ihrem Bericht.

Die nächsten Jahre sind entscheidend
„Die nächsten Jahre sind wahrscheinlich die wichtigsten in unserer Geschichte", so Debra Roberts, eine der Autorinnen. „Dieser Bericht gibt politischen Entscheidungsträgern und Praktikern die Informationen, die sie brauchen, um Entscheidungen zu treffen, die den Klimawandel angehen, während sie den lokalen Kontext und die Bedürfnisse der Menschen berücksichtigen“, so Roberts weiter.

© IWR, 2018


09.10.2018

 



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