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Wie es bei der Energiewende in den Bundesländern läuft

Berlin - Für die Energiewende in Deutschland übernehmen die Bundesländer eine wichtige Rolle. Sie stehen aber im Hinblick auf die Anstrengungen und Erfolge weiterhin sehr unterschiedlich dar. Das zeigt die aktuelle Untersuchung mehrerer Forschungsinstitute. Während Schleswig-Holstein sich stark verbessern kann, fällt NRW auf Platz 13 zurück.

Der neue Bundesländervergleich zum Ausbau der Erneuerbaren Energien und Fortschritten der Energiewende wurde zum sechsten Mal vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) im Auftrag und in Kooperation mit der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) erstellt. Der letzte Bundesländervergleich fand 2017 statt.

Studie bewertet Bundesländer nach Anstrengungen und Erfolgen
Im Rahmen der Analyse werden auf der Basis von 61 Indikatoren die politischen Anstrengungen und Erfolge der Länder bei der Nutzung von Erneuerbaren Energien sowie beim damit verbundenen wirtschaftlich-technologischen Wandel bewertet. Die Indikatoren erfassen in vier Gruppen unter anderem die energiepolitische Programmatik der jeweiligen Bundesländer, die Anteile der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch sowie den Ausbau der Erneuerbaren. Darüber hinaus werden auch Forschungsanstrengungen, die Unterstützung bei der Ansiedelung von Unternehmen aus der Branche und die Patentanmeldungen in diesem Feld analysiert. Daraus ergeben sich die jeweils die beiden Kategorien oder Gruppen "Anstrengungen (Ziele und Maßnahmen)" und "Erfolge ("Zustand und Entwicklung) bei der Nutzung der Erneuerbaren sowie beim technologisch-wirtschaftlichem Wandel.

Schleswig-Holstein auf Rang 1 - NRW fällt auf Rang 13 zurück
Die höchsten Punktzahlen erzielt Schleswig-Holstein auf Platz 1, das sich damit gegenüber der letzten Umfrage deutlich verbessern kann (2017: Platz 5) und das in der 2017er-Analyse noch auf Platz 1 stehende Bundesland Baden-Württemberg auf Rang 2 verdrängt. Schleswig-Holstein zeichnet sich dabei vor allem durch hohe Erfolge bei der Nutzung Erneuerbarer Energien aus, während Baden-Württemberg in diesem Bereich die höchsten Anstrengungen unternimmt. Im Gesamtranking folgen Bayern auf Rang drei (2017: Platz 3) und Thüringen auf Platz 4 (2017: Platz 4). Mecklenburg-Vorpommern ist vom zweiten auf den fünften Platz zurückgefallen.

Im Mittelfeld folgen auf Platz 6 Brandenburg (2017: Platz 6) und auf Rang 7 Niedersachsen (2017: Platz 8). Sachsen-Anhalt fällt einen Platz zurück auf Rang 8, Rheinland-Pfalz hält den Rang 9. Hamburg verbessert sich um einen Platz von Rang 11 auf 10, Bremen steigt von Platz 13 auf Rang 11 und Hessen von 14 auf 12.

Drei Plätze abgeben muss dagegen Nordrhein-Westfalen, das auf Rang 13 und damit auf den viertletzten Platz landet (2017: Platz 10). Gerade in Nordrhein-Westfalen bräuchte die Branche aus Sicht der Studienautoren eine verstärkte politische Unterstützung sowie gezielte Ansiedelungsstrategien, um Innovationen bei alten und neuen Unternehmen zu befördern und so positive ökonomische Effekte in dem stark vom Strukturwandel betroffenen Land auszulösen. Schlusslicht bleibt das Saarland mit Platz 16.

Weitere Anstrengungen in den Bundesländern erforderlich
Während bei vielen Einzelindikatoren Fortschritte zu verzeichnen sind, können an verschiedenen Stellen auch Rückschritte beobachtet werden. So nahm etwa die Ausbaudynamik bei der Nutzung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich gegenüber der Vorgängerstudie ab. Auch die Anstrengungen zum technologischen und wirtschaftlichen Wandel sollten weiter intensiviert werden.
„Die Studie zeigt, dass es für einen erfolgreichen Fortgang der Energiewende und das Erreichen der Klimaziele noch vieler weiterer Anstrengungen in allen Bundesländern bedarf“, so Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW, die Ergebnisse. Dazu sollten die Länder ihre Gestaltungsspielräume insbesondere im Wärmesektor wesentlich stärker nutzen.

© IWR, 2020


04.02.2020

 



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