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Fast die Hälfte aller neu zugelassenen Pkw mit alternativem Antrieb

Berlin - In der Automobilbranche ist der Gesamtabsatz im Jahr 2021 von Januar bis Oktober deutlich zurückgegangen. Trotzdem ist die Zahl der Neuzulassungen von Fahrzeugen mit alternativem Antrieb wie Strom stark gewachsen.

Wie in vielen anderen Wirtschafts-Bereichen, hinterlässt der weltweite Chipmangel auch in der Automobilindustrie starke Bremsspuren, die sich nach einem starken ersten Halbjahr seitdem in monatlich sinkenden Absatzzahlen widerspiegeln. Besonders bemerkbar macht sich der Absatzrückgang bei Pkw mit konventionellem Antrieb.

Verkehrswende: Elektromobilitätssektor nimmt Fahrt auf
Mit einem Marktanteil von 41,2 Prozent von Januar bis Oktober 2021 verdoppelte sich der Pkw-Anteil mit alternativem Antrieb im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Jan-Okt 2020: 21,8 Prozent). Der Großteil entfällt dabei auf Hybride Antriebe (ohne Plug-In-Hybride), die mit 361.601 zugelassenen Pkw ihre Spitzenposition bei den alternativen Antrieben beibehalten konnten und ihren Marktanteil um 48,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ausgebaut haben. Auch die Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden sind mit 264.798 Pkw (+102,5 Prozent) und 267.255 batterieelektrischen Fahrzeugen (+119,9 Prozent) gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Das zeigt eine von der Deutschen Energie-Agentur (Dena) veröffentlichte Auswertung zu alternativen Kraftstoffen 2021.

„Für die Erreichung der Klimaziele ist allerdings nicht nur der Antriebswechsel, sondern auch die Reduzierung der CO2-Emissionen im Bestand notwendig. Es bedarf also mehrerer Lösungen, um die Emissionen des Verkehrssektors insgesamt zu senken. Dazu müssen neben der Elektrifizierung der Antriebe u.a. auch die Produktion und Nutzung von CO2-armen und/oder klimaneutralen Kraftstoffen und die Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte gehören“, kommentiert der Vorsitzende der Dena-Geschäftsführung Andreas Kuhlmann die aktuellen Zahlen.

Wie die Dena-Auswertung zeigt, variiert der Anteil alternativer Antriebe stark zwischen den Segmenten: Während sie bei der oberen Mittelklasse einen Anteil von 85,8 Prozent aufweisen, liegt dieser bei Großraum-Vans lediglich bei 6,8 Prozent. Die meisten Fahrzeuge mit alternativem Antrieb wurden in den ersten zehn Monaten 2021 im Segment der SUV neu zugelassen. Damit hält der Trend der letzten Jahre zur verstärkten SUV Nachfrage an.

In der regionalen Differenzierung nach Bundesländern zeigt sich, dass der höchste Anteil an Neuzulassungen mit Elektro-, Hybrid- oder Gasantrieb mit einem Anteil von 46,9 Prozent in Berlin zu beobachten ist. Damit liegt Berlin knapp vor Baden-Württemberg mit 45,3 Prozent und Nordrhein-Westfalen mit 45 Prozent. Der Spitzenreiter bei den absoluten Neuzulassungen mit alternativen Antrieben Bayern landet beim relativen Vergleich nur auf dem achten Platz (42,1 Prozent). Das Schlusslicht bildet Hamburg, wo der Anteil der alternativen Antriebe bei nur 31,1 Prozent liegt.

Starker Absatzrückgang bei Pkw mit konventionellem Antrieb
Insgesamt zeigte sich für den Gesamt-PKW-Absatz von Januar bis Oktober 2021 mit 2.196.244 neu zugelassenen Pkw über alle Antriebsarten hinweg ein Rückgang von 5,2 Prozent (Jan - Okt 2020: 2.316.134 Pkw). Während der Absatz von Pkw in der ersten Jahreshälfte dabei gegenüber dem Vorjahreszeitraum noch um 14,9 Prozent gestiegen ist, ging der Absatz dann von Juli bis Oktober, u.a. durch den weltweiten Chipmangel, um 27,2 Prozent gegenüber 2020 zurück.

Auf den bisherigen Jahresverlauf gesehen, sind vor allem Pkw mit konventionellem Antrieb von dem Absatzrückgang betroffen. Benzinbetriebe Pkw weisen von Januar bis Oktober 2021 gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang der Neuzulassungen um 26,0 Prozent auf, bei Diesel-Pkw liegt der Rückgang sogar bei 32,9 Prozent. Die Neuzulassungen bei alternativen Antrieben stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dagegen um 78,5 Prozent.


© IWR, 2021


28.12.2021

 



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