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Q1 2022: Photovoltaik-Zubau in Deutschland zieht an - Stromerzeugung über Vorjahr

Münster - Die Bundesregierung plant, den Ausbau der erneuerbaren Energien deutlich zu beschleunigen. Während sich dies in der Entwicklung der Windenergie noch nicht widerspiegelt, zieht der Ausbau der Photovoltaik im ersten Quartal 2022 weiter an. Auch die Solarstromerzeugung fällt höher aus als im Vorjahreszeitraum.

Der Ausbau der Solarenergie ist neben der Windenergie eine der zentralen Säulen der Energiewende. Bis zum Jahr 2030 soll die PV-Gesamtleistung in Deutschland von aktuell 59 Gigawatt (GW) (Stand Ende 2021) auf 215 GW (215.000 Megawatt) ausgebaut werden. Im den ersten drei Monaten des Jahres 2022 fällt der Photovoltaik-Ausbau gegenüber dem Vorjahreszeitraum um etwa 30 Prozent höher aus und entwickelt sich damit weiterhin dynamisch. Auch die Stromerzeugung zieht von Januar bis März im Vergleich zum ersten Quartal 2021 deutlich an. Das geht aus einer IWR-Auswertung von Daten der Bundesnetzagentur (BNetzA) (Stand: 25.04.2022) und der Stromeinspeisungs-Daten der europäischen Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E) (Stand: 27.04.2022) hervor.

Photovoltaik-Zubau im ersten Quartal 30 Prozent höher als im Vorjahr
Von Januar bis März 2022 sind in Deutschland rund 63.000 neue Photovoltaikanlagen (Q1 Vorjahr: rd. 47.400 Anlagen) mit einer Leistung von etwa 1.950 MW (Q1 Vorjahr: ca. 1.490 MW) neu in Betrieb gegangen. Das ist ein Leistungs-Zuwachs um etwa 30 Prozent. Mit Blick auf den von der Bundesregierung im Rahmen des EEG 2023 geplanten Ausbaupfad Photovoltaik bis zum Jahr 2035 scheint der Zubau damit aktuell auf Kurs. Nach den Plänen der Regierung soll der jährliche PV-Zubau bis zum Jahr 2026 auf ein Niveau von 22.000 MW (22 GW) klettern, um im Jahr 2030 eine installierte PV-Gesamtleistung von 215 GW zu erreichen.

Auf der Ebene der Bundesländer rangiert im ersten Quartal 2022 bei der neu in Betrieb genommenen Leistung Bayern mit 482 MW knapp vor Brandenburg mit 480 MW auf dem Spitzenplatz. Darauf folgen mit deutlichem Abstand Nordrhein-Westfalen (186 MW), Baden-Württemberg (173 MW) und Niedersachsen (130 MW). Den niedrigsten Wert bei den Neuinbetriebnahmen weisen die Stadtstaaten Bremen (7,5 MW), Berlin (5,3 MW) und Hamburg (2,3 MW) auf (Stand: 25.04.2022).

Anders als im Windenergie-Sektor spielt der Rückbau bei der Photovoltaik bislang nur eine untergeordnete Rolle. Insgesamt wurden 2022 im ersten Quartal 430 Anlagen mit einer Leistung von 3,5 MW zurückgebaut.

Sonnenreichster März seit 1951 sorgt im ersten Quartal 2022 für 30 Prozent mehr Solarstrom
Die Stromerzeugung aus Solarenergie ist in den ersten drei Monaten in Deutschland gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich gestiegen. Insgesamt wurden von Januar bis März 8,71 Mrd. kWh Solarstrom ins Netz eingespeist. Im Vergleich zum ersten Quartal 2021 entspricht das einem Plus von knapp 30 Prozent (Q 1 2021: 6,74 Mrd. kWh).

Zurückzuführen ist der Anstieg der Stromerzeugung im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum neben dem seitdem erfolgten Anlagenneubau auf den März, der laut Deutschem Wetterdienst mit 235 Sonnenstunden der mit Abstand sonnenreichste Märzmonat seit Beginn der Messdatenerfassung im Jahr 1951 war. Allein im März wurden rund 5,5 Mrd. kWh Solarstrom ins Netz eingespeist (März 2021: 4,13 Mrd. kWh).

Über die Daten der BNetzA und der europäischen Netzbetreiber (ENTSO-E)
Grundlage der Daten zur Entwicklung des Windenergiemarktes in Deutschland ist die IWR-Auswertung des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur (BNetzA) (Stand: 25.04.2022). Die Auswertung der Daten des BNetzA-Marktstammdatenregisters stellt eine Momentaufnahme dar. Kriterium ist das Datum der Inbetriebnahme. Statistische Änderungen (auch rückwirkend) sind wegen einzelner Nachmeldungen von Anlagen oder Korrekturen zum Anlagenregister durch die BNetzA jederzeit möglich. Die Unschärfen führen nicht zu Änderungen an den Trendaussagen.

Die IWR-Auswertung der Stromeinspeisungsdaten basiert auf der Analyse aller von den nationalen Netzbetreibern zur Verfügung gestellten EU-Länderdaten (Stand: 27.04.2022). Für Deutschland liefern die vier Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) Tennet TSO, 50 Hertz Transmission, Amprion und TransnetBW Daten an den Verband der europäischen Übertragungsnetzbetreiber (ENTSO-E). Die Übertragungsnetzbetreiber messen die Netto-Stromeinspeisung in ihren Stromnetzen. Strommengen, die nicht eingespeist werden und für den Betrieb von Kraftwerken benötigt (Eigenverbrauch) oder selbst genutzt (Eigennutzung) werden, sind in der vorliegenden Statistik nicht abgebildet. Die Daten zur Brutto-Stromerzeugung in der endgültigen Jahresabrechnung und den amtlichen Statistiken in Deutschland (z.B. BMWK) oder in Europa (Eurostat) können daher von den hier vorliegenden zeitnahen Messungen und Hochrechnungen abweichen.


© IWR, 2022


27.04.2022

 



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