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Quartalszahlen: Ballard Power mit Umsatzeinbruch in Q3 2024 - Verluste ausgeweitet - Aktie unter Druck

Vancouver, Kanada - Pünktlich zu den US-Präsidentschaftswahlen hat der kanadische Brennstoffzellen-Hersteller Ballard Power die Finanzergebnisse für das dritte Quartal 2024 (Q3 24) vorgelegt. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist der Umsatz eingebrochen. Auch die Verluste hat der Brennstoffzellen- und Wasserstoff-Spezialist ausgeweitet. Der Aktienkurs gibt deutlich nach.

Ballard Power blickt auf ein schwaches drittes Quartal 2024 zurück, das durch zurückhaltende Kunden und einen kräftigen Umsatzeinbruch gekennzeichnet ist. In dem umsatzstärksten Geschäftsfeld Heavy Duty Mobility kann lediglich die Bussparte einen Umsatzanstieg verbuchen, die anderen Sparten geben deutlich nach. Angesichts der schleppenden Unternehmensentwicklung hat Ballard Power um wieder fit zu werden ein Restrukturierungsprogramm gestartet.

Umsatzeinbruch von 45 Prozent - nur Bussparte kann zulegen
Der Gesamtumsatz von Ballard Power belief sich im dritten Quartal 24 auf 14,8 Mio. USD. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist das ein Rückgang von 45 Prozent (Q3 24: 27,1 Mio. USD). Differenziert nach Geschäftsbereichen entfallen auf den Bereich Heavy Duty Mobility 12,8 Mio. USD, was gegenüber dem Vorjahresquartal einem Minus von 38 Prozent (Q3 23: 20,5 Mio. USD) entspricht. Ursache sind geringere Umsätze in den Segmenten Bahn, Lkw und Schifffahrt. Lichtblick im Bereich Heavy Duty Mobility ist das Geschäftsfeld Busse, hier verzeichnet Ballard Power einen Anstieg der Umsätze um 33 Prozent auf 11,2 Mio. USD.

Der Umsatz mit stationären Anlagen erreichte nur noch ein Volumen von 0,5 Mio. USD, was gegenüber dem Vorjahresquartal einem Rückgang von 82 Prozent entspricht (zu Q3 23: 2,9 Mio. USD). Der Umsatz in Schwellenländern und in anderen Märkten in Höhe von 1,4 Mio. USD verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um 60 Prozent.

„Vor dem Hintergrund eines schwierigen Branchenumfelds haben wir im 3. Quartal einen schwachen Umsatz und Auftragseingang verzeichnet. Außerdem haben wir zuvor gebuchte Aufträge im Wert von 39,2 Mio. USD aus unserem Auftragsbestand entfernt, die sich auf bestimmte risikoreiche Märkte und Kunden, einschließlich China, beziehen“, so Ballard Power Präsident und CEO Randy MacEwen über die Umsatzentwicklung.

Das bereinigte EBITDA belief sich auf minus 60,1 Mio. USD, gegenüber minus 34,9 Mio. USD im Vorjahresquartal. Ursachen sind laut Ballard Power hauptsächlich die geringeren Umsätze, eine schwächere Bruttomarge und ein Restrukturierungsaufwand in Höhe von 16,1 Mio. USD.

Per Saldo weist Ballard Power für das dritte Quartal einen Nettoverlust von minus 204,5 Mio. USD aus. Darin enthalten sind 40,3 Mio. US-Dollar an nicht zahlungswirksamen Wertminderungen von Firmenwerten und 106,8 Mio. US-Dollar an Wertminderungen von Grundstücken, Anlagen und Ausrüstung. In Q3 23 lag der Nettoverlust bei minus 34,7 Mio. USD. Pro Aktie ergibt sich damit ein Verlust von minus 0,68 USD (Q3 23: - 0,12 USD).

Restrukturierungsprogramm zur Kostensenkung gestartet
Ballard erhielt im dritten Quartal neue Aufträge im Wert von ca. 7,1 Mio. USD. Dem stehen zuvor gebuchte Aufträge im Wert von 39,2 Mio. USD gegenüber, die aus dem Auftragsbestand entfernt wurden. Diese Aufträge bezogen sich laut Ballard Power auf bestimmte risikoreiche Märkte und Kunden. Insgesamt ergibt sich damit zum Ende des dritten Quartals ein Auftragsbestand von 122,7 Mio. USD, im Vergleich zum Ende des zweiten Quartals 2024 ist das ein Rückgang von 28 Prozent.

„Wir sind weiterhin ermutigt durch unsere kontinuierlichen Fortschritte bei unseren Kunden in den Märkten für Busse, Bahnen und stationäre Anlagen in Europa und Nordamerika. Angesichts des derzeitigen Engagements unserer Kunden in diesen Märkten erwarten wir für das vierte Quartal einen Anstieg des Auftragseingangs, u.a. durch unsere kürzlich angekündigte Liefervereinbarung mit New Flyer über 20 MW Brennstoffzellenmotoren für den nordamerikanischen Busmarkt“, so MacEwen mit Blick auf die weitere Entwicklung in 2024.

Ballard Power hat zudem im dritten Quartal eine Unternehmensumstrukturierung eingeleitet, um die jährlichen Gesamtbetriebskosten um mehr als 30 Prozent zu senken. Zu den angekündigten Maßnahmen gehören ein erheblicher Personalabbau, die Rationalisierung von Produktentwicklungsprogrammen, die Konsolidierung globaler Betriebe und Anlagen sowie eine Reduzierung der geplanten Investitionsausgaben. Als Teil der Restrukturierung will Ballard auch die Kostenstruktur in China reduzieren, das Unternehmen hat dazu eine strategische Überprüfung des chinesischen Joint Ventures eingeleitet.

Ballard-Aktie gibt deutlich nach
In dem durch die US-Wahl für grüne Aktien angespannten Börsenumfeld gibt der Kurs von Ballard Power am heutigen Vormittag deutlich nach. Aktuell notiert das Papier des RENIXX-Konzerns mit einem Minus von 5,6 Prozent bei 1,43 Euro (12:17 Uhr, 06.11.2024, Börse Stuttgart). Gegenüber dem Jahreswechsel ist das ein Minus von fast 60 Prozent.


© IWR, 2024


06.11.2024

 



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