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BNE-Studie untersucht Einfluss von Solarparks auf Artenvielfalt

Berlin - Ein wichtiger Aspekt der Energiewende ist die optimale Verwendung des kappen Gutes „Fläche“, um Klimaschutz, Landwirtschaft und Naturschutz miteinander zu verbinden. Eine vom Bundesverband Neue Energiewirtschaft (BNE) herausgegebene Untersuchung analysiert die Auswirkungen von Solarparks auf die Artenvielfalt.

Um die nationalen Klimaschutzziele zu erreichen, ist ein starker Ausbau der erneuerbaren Energien (EE) erforderlich. Ein Baustein für den EE-Ausbau sind Solarparks. Vor dem Hintergrund des u.a. bei Insekten zu beobachtenden Artenschwundes ist es dabei von großem Interesse, die möglichen Auswirkungen auf die Biodiversität bewerten zu können. Anknüpfend an eine Untersuchung aus dem Jahr 2009 hat der BNE eine neue Studie zum aktuellen Stand herausgegeben.

Daten von 75 Solarparks herangezogen
Ziel der Studie ist es, herauszustellen, ob und in welchem Umfang Solarparks einen Beitrag zur floristischen und faunistischen Artenvielfalt - der Biodiversität - leisten können. Vor diesem Hintergrund wurden in der Studie die Unterlagen zur Vegetation und Fauna von 75 Solarparks aus 9 Bundesländern in Deutschland herangezogen und soweit verwendbar ausgewertet. Für einige Parks standen zudem umfangreiche Untersuchungen zur Verfügung, die einen Vorher-Nachher-Vergleich ermöglichen und somit als Basis für aussagekräftige Schlussfolgerungen herangezogen werden können.

Solarparks als Baustein im Kampf gegen das Insektensterben
Im Zentrum der Auswertung steht die Erkenntnis, dass Solarparks sich grundsätzlich positiv auf die Biodiversität auswirken und die Artenvielfalt im Vergleich zur umgebenden Landschaft fördern können. Dies sei für Tagfalter, Heuschrecken und Brutvögel belegt. Eine wesentliche Ursache für die in einigen Fällen nachgewiesene arten- und individuenreiche Besiedlung von Solarparks ist nach Einschätzung der Autoren eine dauerhaft extensive Nutzung oder Pflege des Grünlandes in den Reihenzwischenräumen, was die Standorte deutlich von intensiv landwirtschaftlich genutzten Standorten unterscheide. In der Analyse ließ sich zudem ein Unterschied zwischen Solarparks mit breiten und schmalen Reihenabständen erkennen, wobei breitere besonnte Streifen zwischen den Modulreihen die Arten- und Individuendichten erhöhen. Besonders deutlich ist dies für die Zauneidechse nachgewiesen.
Darüber hinaus zeigte die Auswertung auch, dass kleinere Anlagen die Funktion von Trittsteinbiotopen übernehmen und damit Habitatkorridore erhalten oder wieder herstellen können. Größere Anlagen können dagegen bei entsprechender Pflege selbst zu Habitaten werden, die den Erhalt oder den Aufbau von Populationen z. B. von Zauneidechsen oder Brutvögeln ermöglichen.

Hilfestellung für Entwicklung einheitlicher Mindeststandards
Neben einer Auswertung der vorliegenden Unterlagen in Bezug auf die Ausprägung der Vegetation und auf die Besiedlung von Solarparks mit unterschiedlichen Tiergruppen werden in der BNE-Studie einige Parks beispielhaft ausführlicher beschrieben. Zudem werden Hinweise zu Inhalt, Aufbau und Umfang künftiger Monitoring-Untersuchungen gegeben. Ein Ziel solcher Monitorings könnte sein, mittelfristig einheitliche Mindeststandards zum Aufbau von Solarparks zu entwickeln. Des Weiteren besteht ausgehend von den bisherigen Unterlagen weiterer Untersuchungsbedarf. Insbesondere ein Monitoring der Besiedlung der Solarparks nach Errichtung der Anlagen fehlt oft. Es könnte jedoch die Bedeutung der Solarparks für die Arten- und Individuendichten verschiedener Tiergruppen deutlich machen.

© IWR, 2019


22.11.2019

 



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