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Siemens Energy und Siemens Mobility kooperieren bei Wasserstoffmobilität

Erlangen - Die zum Siemens-Konzern gehörende Siemens Mobility GmbH und die neue Siemens Energy AG haben eine Forschungskooperation unterzeichnet. Ziel ist es, die gemeinsamen Aktivitäten im Bereich der Wasserstoffmobilität bei Schienenfahrzeugen weiterzuführen und noch stärker auszubauen.

In den nächsten zwanzig Jahren sollen in Europa tausende Verbrennungstriebwagen mit Dieselantrieb durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzt werden. Als Ersatz für die Dieselzüge sollen überwiegend umweltfreundliche Batterie- und Wasserstoffantriebe zum Einsatz kommen. Siemens Mobility hat in einem Forschungsprojekt mit Ballard Power bereits einen speziellen Brennstoffzellenantrieb entwickelt, der 2021 im Einsatz getestet werden soll. Gemeinsam mit Siemens Energy entwickelt Siemens Mobility nun eine Lösung zur Schnellbetankung von Wasserstoff-Zügen.

Dekarbonisierung des Mobilitätssektors im Blick
Die kürzlich vom Siemens Konzern abgespaltene Siemens Energy AG und die Siemens Mobility GmbH haben ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet, um gemeinsam Wasserstoffsysteme für Schienenfahrzeuge anzubieten. Auf der Agenda steht die gemeinsame Entwicklung von Wasserstofflösungen für den Schienenverkehr, um die Wasserstoffwirtschaft in Deutschland und Europa zu unterstützen und die Dekarbonisierung im Mobilitätssektor voranzutreiben. Im Zuge der Kooperation wollen die beiden Unternehmen eine Standardlösung für die Wasserstoffinfrastruktur zur Versorgung der Wasserstoffzüge von Siemens Mobility entwickeln, und später in Pilotprojekten und konkreten Kundenprojekten errichten. Dabei geht es u.a. um die Entwicklung einer Elektrolyse- und Betankungslösung zur Schnellbetankung von Wasserstoffzügen, so Armin Schnettler, Ececutive Vice President (EVP) New Energy Business bei Siemens Energy.

Für die Bereitstellung und Erzeugung des grünen Wasserstoffs bringt Siemens Energy die entsprechenden Systeme ein. Siemens Mobility konzentriert sich auf Lösungen des Schienenverkehrs inklusive der Wartung der Züge und entsprechende Depotausrüstungen. Gemeinsam wollen Siemens Energy und Siemens Mobility mit Blick auf die Akzeptanz der Kunden und die Etablierung einer Wasserstoffwirtschaft eine Komplettlösung anbieten.

Brennstoffzellen-Zug Mireo Plus H von Siemens für 2021 geplant
Bei der Entwicklung des Brennstoffzellenzuges hat Siemens Mobility im Rahmen eines Forschungsprojektes unter Beteiligung der RWTH Aachen mit dem kanadischen Brennstoffzellen-Spezialisten Ballard Power den Antrieb für einen emissionsfreien Brennstoffzellen-Zug entwickelt. Das speziell für Bahnanwendungen entwickelte System besteht nach Angaben von Siemens aus zwei Niedertemperatur-Brennstoffzellen und bietet die doppelte Leistungsdichte und bis zu vierfache Lebensdauer im Vergleich zu Brennstoffzellensystemen, die für die Automobilindustrie oder Busse ausgelegt sind. Das Brennstoffzellensystem wurde auch auf dem Großversuchsstand der RWTH Aachen getestet. Der Brennstoffzellenantrieb wird in einer Variante des Regional- und Pendlerzugplattform Mireo von Siemens eingesetzt. Der Mireo Plus H Zug soll nach Angaben von Siemens je nach Ausführung eine Reichweite von 800 bis 1.000 km erzielen. Die ersten Einsätze des brennstoffzellenbetriebenen Wasserstoffzuges sind für 2021 geplant.

© IWR, 2020


06.10.2020

 



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