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Studie: Konsequenter Klimaschutz und vorsorgende Klimaanpassung verhindern Milliardenschäden

Berlin - Extremwetterereignisse wie Hitze, Dürre, Starkregen und Flusshochwasser werden durch den Klimawandel in Zukunft sehr wahrscheinlich häufiger und intensiver auftreten. Bereits jetzt haben die Extremwetterereignisse der letzten Jahre in Deutschland zu erheblichen volkswirtschaftlichen Schäden geführt. Das zeigt auch eine neue Studie.

Eine aktuelle Untersuchung im Rahmen des Projektes Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland gibt einen Überblick über aktuelle und potenzielle volkswirtschaftliche Folgekosten der Klimakrise. Zu den finanziell messbaren Schäden des Klimawandels kommen zahlreiche gesundheitliche Beeinträchtigungen, Todesfälle durch Hitze und Überflutungen, die Belastung von Ökosystemen, der Verlust von Artenvielfalt sowie die Minderung von Lebensqualität.

Klimaanpassung erfordert hohen Finanzierungsbedarf - Kosten ohne Klimaanpassung viel höher
Nach einer aktuellen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) beauftragten und vom Bundesumweltministerium (BMUV) fachlich begleiteten Studie sind im Zeitraum 2000 bis 2021 in Deutschland bereits Schäden von mindestens 145 Mrd. Euro durch die Folgen der Klimakrise entstanden, davon alleine 80 Mrd. Euro seit 2018. Bis zur Mitte des Jahrhunderts rechnen die Forschenden je nach Ausmaß der Erderwärmung mit kumulierten volkswirtschaftlichen Schäden in Höhe von 280 bis 900 Mrd. Euro. Neben den monetär quantifizierbaren Schäden treten auch gesundheitliche Beeinträchtigungen sowie Belastungen von Ökosystemen auf. Hinzu kommen Artenverluste und die Minderung der Lebensqualität.

Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung mbH (GWS) und die Prognos AG haben für die Studie die unterschiedlichen Kostendimensionen von Klimaschäden systematisiert, die Schäden der Extremereignisse seit 2000, insbesondere durch die Hitze- und Dürresommer 2018/2019 und durch die Flutkatastrophe 2021 analysiert sowie zukünftige Schadens- und Anpassungskosten für unterschiedliche Handlungsfelder modelliert.

Je nachdem, wie stark die Anstrengungen für mehr Klimaschutz sowie die Anpassung an den Klimawandel umgesetzt werden, entwickeln sich die künftigen Folgen der Klimakrise in ihrer Intensität und den entstehenden Kosten. Die Studie kommt auch zu dem Ergebnis, dass die möglichen Schadenskosten des Klimawandels durch rein monetäre Investitionen in Anpassungsmaßnahmen je nach Ausprägung der Klimakrise vollständig (schwacher Klimawandel), um 80 Prozent (mittlerer Klimawandel) oder um 60 Prozent (starker Klimawandel) reduziert werden könnten. Insbesondere naturbasierte Lösungen, wie etwa die Kohlenstoffspeicherung in Vegetation und Boden durch den Erhalt von Wäldern oder Mooren, können sowohl Treibhausgase mindern als auch zur Anpassung an Klimawandelfolgen beitragen.

"Die Zahlen der Studie zeigen deutlich, dass es für die Klimaanpassung einen enormen Finanzierungsbedarf gibt. Die Zahlen zeigen aber auch, dass die Kosten ohne wirksame Klimaanpassung noch viel höher sein werden“, so Umweltstaatssekretärin Christiane Rohleder über die Ergebnisse der Analyse.

BMUV bereitet Klimaanpassungsgesetz als strategischen Handlungsrahmen vor
Unter Federführung des BMUV arbeitet die Bundesregierung derzeit an einer vorsorgenden Klimaanpassungsstrategie mit messbaren Zielen. Sie ist eines der Kernelemente des Klimaanpassungsgesetzes, dessen Entwurf das BMUV bald in die Ressortabstimmung geben wird. Mit diesem Gesetz soll ein strategischer Handlungsrahmen für die Klimaanpassung in Deutschland geschaffen werden. Seit Herbst 2022 entwickeln Bund und Länder Lösungen für eine zukunftstaugliche, gemeinsame Finanzierung der Klimaanpassung. Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) sollen durch die Klimakrise besonders belastete Ökosysteme geschützt, gestärkt und wiederhergestellt werden. Auch die Nationale Wasserstrategie setzt auf naturbasierte Lösungen, um einen nachhaltigen Umgang mit Wasserressourcen zu sichern.

Für das BMWK steht die beschleunigte Transformation des Energiesystems ganz oben auf der Agenda. Mit der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und dem neuen Ausbauziel von 80 Prozent in 2030 hat die Bundesregierung bereits einen zentralen Akzent gesetzt und zudem wichtige Maßnahmen wie die Beschleunigung der Planungs- und Genehmigungsverfahren auf den Weg gebracht. Gleichzeitig arbeitet die Bundesregierung an einem ambitionierten Hochlauf der Wasserstofftechnologie.


© IWR, 2023


08.03.2023

 



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