Energie aus Holzbiomasse: Umweltorganisationen fordern Ende für EU-Anreize
© Adobe Stock / FotoliaDie Umweltorganisation Robin Wood hat Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck gemeinsam mit der Waldnaturschutzorganisation Fern und 25 weiteren internationalen Umweltorganisationen vor diesem Hintergrund in einem offenen Brief dazu aufgefordert, sich auf EU-Ebene dafür einsetzen, alle Anreize zu streichen, Holzbiomasse zur Energieerzeugung einzusetzen.
Wie die derzeit auf EU-Ebene verhandelten Instrumente gestaltet werden, werde entscheidend beeinflussen, ob künftig noch mehr Holz zur Energieproduktion verfeuert werde. Die EU habe die Verbrennung von Holzbiomasse zum EU-Ziel im Bereich der erneuerbaren Energien erklärt, obwohl die Abholzung und Verbrennung von Holz immense Emissionen verursache und die Funktion der Wälder als Kohlenstoffsenke zerstöre, kritisieren die Umwelt- und Waldorganisationen.
Der derzeitige EU-Ansatz, Biomasse als „klimaneutral“ einzustufen, basiere auf der irrigen Annahme, dass nachwachsende Wälder alle zuvor durch die Abholzung und Verbrennung verursachten Emissionen wieder aufnehmen, und dass sie dies augenblicklich tun, so die Organisationen.
Tatsächlich könnten zwar Bäume wieder aufgeforstet werden, aber keine Wälder. Monokultur-Baumplantagen seien aber kein Ersatz für struktur- und artenreiche Wälder. Sie scheiden bei der Bindung und Speicherung von Kohlenstoff deutlich schlechter ab und seien eine Katastrophe für die biologische Vielfalt. Zudem dauere es Jahrzehnte bis Jahrhunderte, bis diese Wälder die Mehremissionen wieder aufnähmen - also viel zu lange, um die EU-Klimaziele für 2030 und 2050 zu erreichen, so die Kritik. Selbst das Forschungscenter der Europäischen Kommission (JRC) habe in seinem aktuellen Bericht festgestellt, dass der größte Teil der in der EU verbrannten Holzbiomasse schädlich für das Klima, die biologische Vielfalt oder beides sei.
© IWR, 2024
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27.12.2021