Gewässerschutz inklusive: Weltec Biopower baut Biogasanlage in Finnland
© Weltec BiopowerDer Standort der Anlage befindet sich in der Nähe von Turku, im Südwesten Finnlands, einer Region, die stark von Viehhaltungsbetrieben geprägt ist. Die Energieanlage gehört einer Gemeinschaft von drei Schweinehaltern. Dabei bieten nach Angaben des Biogasspezialisten sowohl die Betriebsstruktur als auch die Standortbedingungen der finnischen Schweinehalter beste Voraussetzungen für das neue Biogasprojekt.
Zu den bereits vorhandenen Ställen für die Ferkelproduktion werden derzeit noch drei Mastställe fertiggestellt. Dadurch stehen jährlich rund 40.000 Tonnen Schweinegülle für den 4.903 Kubikmeter fassenden Edelstahl-Fermenter als Inputstoff zur Verfügung. Andere Substrate werden nicht eingesetzt. Um die Gülle, die zunächst in einer Vorgrube zwischengelagert wird, für die Vergärung aufzuheizen, wird die ausgekoppelte Wärme von dem 250-Kilowatt-BHKW genutzt. Die Verkleidung des Fermenters stattete Weltec mit einer besonders dicken Isolationsschicht aus und sorgt damit für möglichst geringe Wärmeverluste in den kalten, finnischen Wintern. Das Ergebnis ist ein effizienterer Vergärungsprozess.
Der vollautomatische Biogasanlagenbetrieb wird mit der Separation der Gärreste abgeschlossen. Durch die Komprimierung der Nährstoffe wird die Transportwürdigkeit erhöht und dies trägt bei, regionale Nährstoffüberschüsse auszugleichen sowie deren Einträge in die Ostsee und andere Gewässer zu reduzieren. „Bereits 2013 wurden wir in Helsinki mit unserer Biogas-Technologie zur Entschärfung des wassernahen Nährstoffanfalls mit dem ‚Baltic Manure Handling Award‘ ausgezeichnet“, so Weltec-Vertriebsleiter Hajo Schierhold.
Ziel in Finnland bis 2025 ist es, dass 50 Prozent der jährlich etwa 17,3 Millionen Tonnen Viehdung aufbereitet werden. Neben der Energieerzeugung lässt sich damit der Phosphorbedarf, der essenziell für den Ackerbau ist, zu über drei Viertel decken „Ein derartig effizientes Nährstoffrecycling verhindert zuverlässig die Eutrophierung der Wassersysteme und macht zudem aufwendig produzierten Kunstdünger überflüssig“, betont Mikko Saalasti, Leiter der Biogas-Abteilung von Doranova, die über den Beitrag zur Energieerzeugung hinausgehenden Vorteile der Anlage.
© IWR, 2024
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