Kohleausstieg: Siemens errichtet GUD-Industriekraftwerk im Chemiepark Marl in Deutschland
© SiemensAus dem Dampfverbundnetz des Standorts werden auch zukünftig rund 2.000 Haushalte mit Fernwärme versorgt. Dadurch liegt der Brennstoffnutzungsgrad der Anlage bei über 90 Prozent. Mit dem GuD-Kraftwerk ersetzt Evonik sein letztes Kohlekraftwerk im Chemiepark Marl. Durch die umweltfreundliche Produktion von Strom, Prozessdampf und Fernwärme aus Erdgas kann das Unternehmen künftig bis zu eine Million Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
Der Baubeginn ist noch für 2019 geplant, voraussichtlich im Jahr 2022 soll das Kraftwerk in Betrieb gehen. Siemens Financial Services (SFS), der Finanzarm von Siemens, hat in Zusammenarbeit mit Siemens Gas and Power eine für Evonik spezifische Leasing-Finanzierung entwickelt. Gemeinsam mit der KfW IPEX-Bank und der LBBW übernimmt SFS die Refinanzierung der Leasingvereinbarung der neuen Anlage. Das Projektvolumen liegt im unteren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.
Nach mehr als 80 Jahren wird die Erzeugung von Strom und Dampf auf der Basis von Steinkohle in Marl beendet. Durch den Einsatz spezieller Abhitzedampferzeuger und Katalysatoren lässt sich die Anlage neben Erdgas auch mit regasifiziertem Flüssiggas (LNG) und verschiedenen anderen Gasen, wie Restgasen aus Produktionsprozessen, betreiben. Jeder Kraftwerksblock kann neben Strom bis zu 220 Tonnen Prozessdampf pro Stunde produzieren. Da die Anlage dank ihrer hohen Flexibilität schwankende Einspeisungen erneuerbarer Energien im Stromnetz kompensieren und Fernwärme produzieren kann, leistet sie auch einen Beitrag zur Energiewende in Deutschland, so Siemens.
© IWR, 2024
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