Hohe Nachfrage bei Wind- und Innovationsausschreibungen – Windenergie-Ausbau 2025 in Deutschland auf Kurs
Die Bundesnetzagentur hat die Zuschläge der aktuellen Windenergie an Land-Ausschreibung und der Innovationsausschreibung veröffentlicht. Gebotstermin war der 01. Mai 2025. In beiden Ausschreibungen wurde das Ausschreibungsvolumen deutlich überschritten. Damit setzt sich der Erfolgstrend weiter fort. Derweil gewinnt auch der Windenergie-Ausbau im ersten Halbjahr in Deutschland wieder kräftig an Schwung, wie eine aktuelle IWR-Auswertung des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur zeigt.
Anhaltend hohe Nachfrage bei Wind an Land-Ausschreibung
Die Ausschreibung für Windenergieanlagen an Land zum 1. Mai 2025 war erneut deutlich überzeichnet. Bei einer ausgeschriebenen Menge von 3.443 Megawatt (MW) gingen 568 Gebote mit einem Gesamtvolumen von 4.972 MW bei der Bundesnetzagentur ein. Im Ergebnis erhielten 372 Gebote mit einer Zuschlagsmenge von 3.447 MW den Zuschlag. 15 Gebote mussten laut BNetzA aufgrund formaler Mängel ausgeschlossen werden.
Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert sank auf 6,83 ct/kWh und liegt damit nicht nur deutlich unter dem Höchstwert von 7,35 ct/kWh, sondern auch unter dem Wert der Vorrunde (7,00 ct/kWh). Die ermittelten Gebotswerte bewegten sich zwischen 6,47 ct/kWh und 6,94 ct/kWh.
Die regionale Verteilung der Zuschläge zeigt, dass Nordrhein-Westfalen mit 1.002 MW (126 Zuschläge) vor Niedersachsen (960 MW, 88 Zuschläge) und Hessen (379 MW, 39 Zuschläge) an der Spitze liegt. Damit bestätigen sich bekannte regionale Schwerpunkte im deutschen Windmarkt.
Innovationsausschreibung: Rekordüberzeichnung und niedrige Preise
Auch die Innovationsausschreibung mit Gebotstermin 1. Mai 2025 ist auf großes Interesse gestoßen. Bei einem ausgeschriebenen Volumen von 486 MW wurden 158 Gebote mit einer Gebotsmenge von 2.020 MW eingereicht – eine Rekordüberzeichnung. Letztlich erhielten 29 Projekte mit einer Gesamtzuschlagsmenge von 488 MW einen Zuschlag. Sämtliche Gebote bezogen sich auf Kombinationen von Solaranlagen und Speichern. 56 Gebote wurden vom Verfahren ausgeschlossen.
Die Gebotswerte der bezuschlagten Gebote lagen zwischen 5,00 ct/kWh und 6,39 ct/kWh. Der durchschnittliche mengengewichtete Wert von 6,15 ct/kWh liegt damit klar unter dem Höchstwert von 9,00 ct/kWh und unter dem Wert der Vorrunde (7,09 ct/kWh). Regional ging das größte Volumen der bezuschlagten Gebote nach Bayern (137 MW, 12 Zuschläge), gefolgt von Sachsen-Anhalt (124 MW, 5 Zuschläge) und Niedersachsen (49 MW, 2 Zuschläge).
„Die letzte Innovationsausschreibungsrunde stellt einen Rekord auf: Das Gebotsvolumen lag erstmals über 2 GW. Das zeigt, dass das Interesse an den unterschiedlichen Formen erneuerbarer Erzeugung auf dem Markt ungebrochen hoch ist“, kommentiert BNetzA-Präsident Klaus Müller das Ergebnis in diesem Segment der Ausschreibungen.
Ausbau der Windenergie an Land zieht im ersten Halbjahr 2025 wieder an
Während die Ergebnisse der Ausschreibungen die perspektivische Entwicklung des Marktes aufzeigen, spiegelt sich die tatsächliche Marktentwicklung in den aktuellen Ausbau- und Inbetriebnahmen wider. Und hier zeigt sich von Januar bis Juni 2025 ein deutlicher Aufschwung, wie aus einer ersten vorläufigen Auswertung von Daten des Marktstammdatenregisters (MaStR) der BNetzA durch das IWR hervorgeht (Datenstand: 01. Juli 2025).
Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2025 in Deutschland 405 neue Windkraftanlagen an Land (2024: 289 Anlagen) mit einer Leistung von 2.157 MW (2024: 1.685 MW) neu in Betrieb genommen. Unter Berücksichtigung des Rückbaus alter Anlagen wuchs die installierte Leistung gegenüber dem Vorjahreszeitraum damit netto um 1.845 MW (2024: 891 MW), was einem Plus von 107 Prozent entspricht. Beim Länder-Ranking liegt Nordrhein-Westfalen mit einem Brutto-Zubau von 116 Anlagen und einer Leistung von 594 MW klar vorn, gefolgt von Niedersachsen (91 Anlagen, 496 MW) und Schleswig-Holstein (63 Anlagen, 341 MW). Am unteren Ende der Flächenländer stehen das Saarland, Thüringen, Sachsen und Bayern mit jeweils nur wenigen bis gar keinen neuen Anlagen.
Im Unterschied zum Wind an Land-Segment wurden im Offshore-Bereich im ersten Halbjahr keine neuen Anlagen in Betrieb genommen. Für das zweite Halbjahr wird auf See die Inbetriebnahme des Offshore-Windparks He Dreiht (960 MW) erwartet. Im Offshore-Windpark Riffgrund 3 von Ørsted sind zwar alle 83 Anlagen vom Typ SG 11.0-200 DD installiert (Gesamtleistung: 913 MW). Aufgrund ausstehender Netzanschlüsse wird der Offshore-Park aber voraussichtlich erst im ersten Quartal 2026 mit der Stromproduktion beginnen können.
© IWR, 2025
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