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JIM.NRW schüttet Erlös aus dem Zertifikatehandel aus

Düsseldorf - Für 26 Unternehmen und Kommunen aus NRW zahlt sich ihr Klimaschutzengagement in Euro aus. Die Teilnehmer des Joint Implementation Modellprojekts Nordrhein-Westfalen, kurz JIM.NRW, erzielten durch die Investition in klimafreundliche Energietechnologie in den vergangenen zwölf Monaten CO2-Einsparungen in Höhe von 5.600 Tonnen. Diese Einsparung werden jetzt von unabhängigen Experten geprüft und können dann von der EnergieAgentur.NRW als Projektträger in handelbare Zertifikate umgewandelt werden. JIM.NRW ist ein Beispiel dafür, wie sich Instrumente des Kyoto-Protokolls für den Klimaschutz "vor der eigenen Haustür" nutzen lassen. Derzeit liegt der Preis für die Tonne CO2 bei rund 13,50 Euro, so dass an die Teilnehmer rund 75.600 Euro verteilt werden.

JIM Projekte unterliegen einem strengen Reglement, das auf die internationalen Vereinbarungen zum Klimaschutz zurückgeht. Nur wenn Emissionsvermeidungen genau belegt werden und über die üblichen Energiestandards hinaus gehen, werden sie mit handelbaren Zertifikate vergütet. Nachfrage nach den Emissionsrechten kommt einerseits von Unternehmen, die dem europäischen Emissionshandel unterliegen und ihre Emissionen entsprechend mit Zertifikaten abdecken müssen. Zunehmend beteiligen sich aber auch Kommunen und Unternehmen an diesem Markt, die auf freiwilliger Basis ihren CO2-Ausstoß kompensieren wollen.

In 2009 hat JIM.NRW den kompletten Zyklus von der CO2-Einsparung, über die detaillierte Berichterstattung und die Prüfung der Anlagen durchlaufen. Als letzte Schritte stehen nun die Verbuchung und der Verkauf der Zertifikate an. "Wir hoffen, dass wir die Erlöse in der ersten Jahreshälfte 2010 an die Projektteilnehmer ausschütten können", so Stefan Leuchten, zuständiger Energieberater bei der EnergieAgentur.NRW. Prominentester Teilnehmer in NRW ist die Westfalenhalle in Dortmund, die in 2008 weite Teile ihre Heiz- und Lüftungstechnik modernisierte und mit einer Anlage in das Klimaschutzprojekt einstieg. Weitere Beispiele sind das St. Johannes Hospital in Hagen, der münsterische Gartenbaubetrieb Schräder, die ThyssenKrupp Electrical Steel in Gelsenkirchen oder die Hachenberg Kaserne in Erndtebrück.

JIM.NRW richtet sich konkret an Unternehmen, Kommunen oder etwa größere Klinikbetriebe in NRW, die Heiz- und Dampfkesselanlagen betreiben und die durch eine Modernisierung deutliche CO2-Einsparungen erzielen können. Dies kann durch den Einbau eines neuen Kessels geschehen, der energieeffizienter arbeitet oder aber einem emissionsärmeren Brennstoff nutzt. Die Teilnehmer speisen ihre CO2-Reduktionen in das Projekt ein und erwirtschaften so handelbare Emissionsrechte. Der Erlös fließt entsprechend der jeweiligen CO2-Einsparung an die Teilnehmer zurück. Der Emissionshandel ist erst ab einer gewissen Größenordnung wirtschaftlich attraktiv. Durch die Bündelung vieler kleiner Einzelmaßnahmen erreichen JIM.NRW ein ökonomisch interessantes Volumen.

Inzwischen hat auch das Land Hessen ein JI Modellprojekt nach gleichem Muster gestartet. Unter JIM.Hessen können dort künftig Anlagenbetreiber ihre CO2-Einsparungen einspeisen.

23.12.2009

 



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