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Brennt wie Stroh? Dämm-Verband wehrt sich gegen Spiegel-Bericht

München – In der aktuellen Print-Ausgabe des Nachrichten-Magazins "Der Spiegel" wird in einem Betrag mit dem Titel "Brennt wie Stroh" auf die Brandgefahr durch den Einsatz des Isoliermaterials Polystyrol aufmerksam gemacht. Zu Unrecht, wie der Dämmverband "Qualitätsgedämmt e.V." findet.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Spiegel dieses Thema aufgreift. Auch in 2014 waren die angeblich "entzündlichen Styroporplatten" ein Online-Thema. Im aktuellen Beitrag heißt es u.a., eine Isolierschicht aus Polystyrol, besser bekannt unter der Marke "Styropor", hätte in einem speziellen Fall den "Brand beschleunigt, wie sonst nur ein Bündel Stroh". Aus Sicht des Verbandes entspricht dieser Vergleich der Realität "in keiner Weise".

Bauminister wollen Leitfaden zu den Brandgefahren bei Styropor-Dämmung

In dem Spiegel-Beitrag wie auf ein internes Papier der Bauminister der Länder verwiesen. Danach soll ein Leitfaden entwickelt werden, der über mögliche Gefahren der Styropor-Dämmung aufklären soll. Bei einem fachgerecht fertiggestellten Wärmedämmverbundsystem (WDVS) könne die Dämmung nur dann in Brand geraten, wenn ein Feuer extrem lange und intensiv einwirke, erklärt der Verein Qualitätsgedämmt e.V. Dies hätten zahlreiche Versuche, auch von Feuerwehren, „eindeutig unter Beweis gestellt“. Eine mit Polystyrol gedämmte Fassade werde selbst durch Zündquellen wie Schweißfunken, Feuerwerkskörper oder durch direkten Kontakt mit Zigarettenglut nicht in Brand gesetzt.

Strenge Brandschutz-Vorschriften gelten bereits bei der Gebäudedämmung

Qualitätsgedämmt e.V. weist zudem daraufhin, dass die Brandsicherheit von Gebäudefassaden auch dadurch gewährleistet werde, dass bei der Dämmung von Gebäuden strenge Vorschriften zum vorbeugenden Brandschutz einzuhalten seien. So unterliegen Dämmungen wie alle anderen eingesetzten Baustoffe und Bauprodukte einer Zulassungspflicht und werden vor ihrer Markteinführung in umfangreichen Versuchen im Labor wie auch im Originalmaßstab getestet und von unabhängigen Instituten überprüft und zur Anwendung freigegeben.

Geringe Zahl von Brand-Ereignissen – keine konkrete Gefahr

Die Bundesbauministerkonferenz sei daher im Jahr 2014 zu dem Schluss, dass bei insgesamt 18 vorliegenden Brandereignissen, die sich über mehrere Jahre ereignet hatten, diese "oft auf fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung außerhalb von Gebäuden" zurückzuführen waren. Zudem lassen die "geringe Zahl von Ereignissen ... für den Gebäudebestand keine konkrete Gefahr erkennen." Diese zentrale Information finde sich im aktuellen Spiegel-Artikel jedoch nicht wieder, so der Dämmverband, dem führende Unternehmen der Bauzulieferindustrie (Baumit GmbH, Brillux GmbH & Co KG, DAW SE sowie Sto SE & Co. KGaA) angehören.

© IWR, 2015

21.04.2015

 



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