IEA besorgt wegen Rückgang der Energieinvestitionen
Die IEA hat den Bericht „World Energy Investment 2018“ präsentiert und sieht mit Sorge einen Rückgang der globalen Investitionen im Energiesektor. Staatlich geförderte Investitionen nehmen danach weiter zu, so ist der Anteil von Staatsunternehmen an den Energie-Investitionen in den letzten fünf Jahren auf über 40 Prozent im Jahr 2017 gestiegen.
Globale Investitionen in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz rückläufig
Laut IEA-Investitionsbericht für das Jahr 2017 sind die kombinierten globalen Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz nach mehreren Jahren des Wachstums um 3 Prozent zurückgegangen und es besteht das Risiko, dass sie sich in diesem Jahr weiter verlangsamen werden. So gingen die Investitionen in erneuerbare Energien, die zwei Drittel der Stromerzeugungsausgaben ausmachten, im Jahr 2017 um 7 Prozent zurück. Jüngste politische Veränderungen in China im Zusammenhang mit dem Ausbau der Photovoltaik erhöhen das Risiko einer Verlangsamung der Investitionen in diesem Jahr 2018. "Ein solcher Rückgang der weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz ist besorgniserregend", sagte Dr. Fatih Birol, Exekutivdirektor der IEA.
Investment in fossile Brennstoffe steigen – weniger Kernkraftwerke – mehr E-Autos
Der Anteil der fossilen Brennstoffe an den Investitionen in die Energieversorgung ist 2017 erstmals seit 2014 wieder gestiegen. Dabei blieb der Anteil der nationalen Ölgesellschaften an den gesamten Öl- und Gas-Upstream-Investitionen in der Nähe von Rekordhöhen. Ein Trend, der voraussichtlich 2018 anhalten wird, so die Einschätzung der IEA. Die Stilllegung von alten Kernkraftwerken übertraf die der Neubauten, die Investitionen im AKW-Sektor sind 2017 auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren gefallen. Obwohl noch ein kleiner Teil des Marktes, machen Elektrofahrzeuge heute einen Großteil des Wachstums der weltweiten Pkw-Verkäufe aus. Impulsgeber sind staatliche Kaufanreize.
Rückgang bei Investitionen in Kohlekraftwerke – US-Schieferindustrie im Aufwind
Die endgültigen Investitionsentscheidungen für den Bau von Kohlekraftwerken in den kommenden Jahren gingen zum zweiten Mal in Folge zurück und erreichten ein Drittel des Niveaus von 2010. Trotz rückläufiger globaler Kapazitätserweiterungen und gestiegener Stilllegungen bestehender Anlagen hat der globale Kohlekraftwerkspark 2017 vor allem aufgrund der Märkte in Asien weiter expandiert. Zwar werden effizientere Anlagen gebaut, allerdings sind 60% der derzeitigen Betriebskapazität ineffizient, kritisiert die IEA. Dagegen ist die Schieferindustrie auf Wachstumskurs. Hatten die Unternehmen zwischen 2010 und 2014 pro Dollar Umsatz noch 1,80 Dollar Kosten, so hat sich der Break-Even-Preis nun fast halbiert. Die Folge ist ein erwarteter Anstieg der US Light Ölproduktion von 1,3 Mio. Barrel pro Tag im Jahr 2018. Dagegen sind die Aussichten für die übrige Öl- und Gasindustrie deutlich schlechter. Die Investitionen in neue konventionelle Kapazitäten werden danach im Jahr 2018 auf etwa ein Drittel sinken, ein Mehrjahrestief.
© IWR, 2018
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