Grüner Wasserstoff aus 20 MW Elektrolyseur in Oberhausen von DEKRA gemäß EU-Nachhaltigkeitsstandard zertifiziert

Stuttgart - Grüner Wasserstoff spielt eine zentrale Rolle für die Energiewende. Er kann fossile Energieträger ersetzen und leistet einen Beitrag zur CO₂-Reduktion in energieintensiven Industrien sowie im Mobilitätssektor. Mit der erfolgreichen Zertifizierung des 20 MW Elektrolyseurs von Air Liquide in Oberhausen wird die hohe Nachhaltigkeit des vor Ort produzierten Wasserstoffs bestätigt.

Die erfolgreiche Zertifizierung der Elektrolyseanlage für die Produktion von grünem Wasserstoff in Oberhausen nach dem EU-RFNBO-Standard für sogenannte Renewable Fuels of Non-Biological Origin (RFNBOs) zeigt, dass grüner Wasserstoff eine wirtschaftlich tragfähige Option für die Dekarbonisierung der Industrie werden kann. Der Nachweis, dass erneuerbarer Wasserstoff nach höchsten Nachhaltigkeitsstandards produziert und zertifiziert werden kann, sorgt für mehr Markttransparenz und schafft wichtige Voraussetzungen für weitere Investitionen in die grüne Wasserstoffproduktion.

Zertifizierung: wichtiger Meilenstein für Wasserstoffwirtschaft und Dekarbonisierung industrieller Prozesse
Die DEKRA Certification GmbH hat das erste ISCC EU RFNBO-Zertifizierungsaudit am Standort Oberhausen von Air Liquide Deutschland durchgeführt und abgeschlossen, und damit zugleich die erste RFNBO-Zertifizierung überhaupt gemäß der 37. BImSchV. Zertifiziert wurde die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff aus der 20-Megawatt-Elektrolyseanlage „Trailblazer“ von Air Liquide. Die Anlage nutzt erneuerbare Energiequellen zur Wasserstoffproduktion.

Mit der Zertifizierung durch die DEKRA wird bestätigt, dass der in Oberhausen produzierte Wasserstoff den Nachhaltigkeitskriterien für erneuerbare Kraftstoffe nicht-biologischen Ursprungs (Renewable Fuels of Non-Biological Origin -RFNBOs) entspricht. Dies ist nach Einschätzung der DEKRA ein entscheidender Schritt für den Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft und den Einsatz von erneuerbarem Wasserstoff in den Sektoren Industrie, Mobilität und Energiespeicherung. Die in Oberhausen eingesetzte Elektrolyse-Technologie zeige, wie erneuerbarer Wasserstoff in industriellem Maßstab wirtschaftlich und nachhaltig produziert werden kann, so die Zertifizierungsstelle.

„Die erfolgreiche RFNBO-Zertifizierung der Air Liquide-Elektrolyseanlage „Trailblazer” in Oberhausen basierend auf dem ISCC EU-System beweist, dass die Energiewende nicht nur eine Vision ist, sondern Realität wird. Erneuerbarer Wasserstoff kann nach höchsten Nachhaltigkeitsstandards produziert und zertifiziert werden - und genau diese Transparenz ist entscheidend für die Marktakzeptanz“, begrüßt Dr. Rolf Krökel, Geschäftsführer der DEKRA Certification GmbH, die Zertifizierung.

EU erkennt ISCC EU-Standard für RFNBO-Audits an -- DEKRA als RFNBO-Zertifizierungsstelle zugelassen
Die Europäische Kommission hat mit Wirkung zum 19. Dezember 2024 den Zertifizierungsstandard ISCC-EU (International Sustainability & Carbon Certification) offiziell als freiwilliges System für die Zertifizierung von Brennstoffen nicht-biologischen Ursprungs (RFNBOs), recycelten Kohlenstoffbrennstoffen (RFCs) und Waldbiomasse anerkannt. Dies stellt einen entscheidenden Schritt zur Sicherstellung nachhaltiger Energieträger und zur Erreichung der Klimaziele dar.

Möglich wurde die Zertifizierung der Elektrolyseanlage in Oberhausen durch das Umweltbundesamt, das die DEKRA Certification GmbH mit Bescheid vom 24. Februar 2025 vorläufig als Zertifizierungsstelle für RFNBO anerkannt hat. Diese Anerkennung war eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Durchführung des ISCC EU RFNBO-Zertifizierungsaudits bei Air Liquide in Oberhausen.

Die Anerkennung erstreckt sich auf den Geltungsbereich der Verordnung zur Neufassung der Siebenunddreißigsten Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (37. BImSchV) und gilt international. Durch die Anerkennung der DEKRA Certification GmbH als Zertifizierungsstelle wird gleichzeitig auch die Einhaltung der Kriterien der Richtlinie (EU) 2018/2001 (RED II) sowie der delegierten Verordnungen (EU) 2023/1184 und 2023/1185 gewährleistet.

Unternehmen, die auf RFNBOs und RCFs setzen, erhalten damit laut DEKRA eine verlässliche Grundlage für die Marktintegration des klimafreundlichen Energieträgers und die beteiligten Akteure erhalten Planungssicherheit.