Transformationspfad neue Gase: BMWK-Staatssekretär Kellner besucht Enertrag-Hybridkraftwerk
© EnertragIm Fokus stand dabei die Frage, welchen Beitrag neue Gase wie Wasserstoff leisten können, um im Zusammenspiel mit grünem Strom das Ziel der Klimaneutralität Deutschlands bis 2045 zu erreichen? Die Verbände stellten bei dem Termin die Kernpunkte des von ihnen erarbeiteten „Transformationspfad für die neuen Gase“ vor, der auf der Basis anerkannter Studien den grundlegenden Wandel der heutigen Gaswirtschaft hin zur Wasserstoffwirtschaft beschreibt und quantifiziert.
Der Transformationspfad zeige die zentrale Rolle neuer Gase für ein klimaneutrales Energiesystem auf, indem er konkrete Lösungen benenne. Er erläutere unter anderem die mengenmäßige Verfügbarkeit dieser Gase, aber auch die H2readiness der heutigen Gasnetzinfrastruktur und die unterschiedlichen Wasserstoffbedarfe in den Sektoren Industrie, Stromerzeugung, Wärme und Mobilität, so die Verbände. Klar ist aus Sicht von BDEW, DVGW und Zukunft Gas dabei, dass neue Gase wie Wasserstoff und seine Derivate sowie Biomethan, für ein klimaneutrales Energiesystem unverzichtbar sind. Das künftige Energiesystem werde auf einem Miteinander von strom- und gasbasierten Technologien basieren. Der Transformationspfad Gas formuliere dabei konkrete Vorschläge für den regulatorischen Rahmen und die Gestaltung eines integrativen resilienten Energiesystems mit grünem Strom und grünen Gasen.
Dabei zeigt das bereits 2011 von Enertrag in Prenzlau in Betrieb genommene Wasserstoff-Hybridkraftwerk wie dieses Zusammenspiel in der Realität aussehen kann. Die Anlagen erzeugt grünen Wasserstoff durch Elektrolyse aus Windstrom. Der grüne Wasserstoff dient unter anderem zum Heizen, zum Betanken von PKWs und Bussen und kommt in industriellen Prozessen zum Einsatz.
„Das Wasserstoff-Hybridkraftwerk der Enertrag steht beispielhaft für viele Projekte, die zeigen, wie wir die künftige Energieversorgung sichern können und den Transformationspfad resilient gestalten. Wir brauchen beides, Elektronen und Moleküle. Denn: Erneuerbare und dekarbonisierte Gase, wie Biogas, Wasserstoff und seine Derivate, sind vielseitig einsetzbar, gut speicherbar und damit jederzeit nutzbar. Diesen Baustein brauchen wir auf dem Weg zur Klimaneutralität“, so Dr. Kirsten Westphal, Mitglied der Hauptgeschäftsführung beim BDEW.
„Wasserstoff ist der älteste leitungsgebundene Energieträger. Seit Ende des 18. Jahrhunderts war er Hauptbestandteil des in vielen Städten verwendeten Stadtgases. Mit der Wasserstoffeinspeisung in das Gasnetz kehrt er heute als Speicher für erneuerbare Energie in unsere Energieversorgung zurück“, so der Enertrag Aufsichtsratsvorsitzende Jörg Müller. Der gleichzeitige Aufbau des Wasserstoff-Kernnetzes werde die Speicherung erneuerbarer Energien erheblich vorantreiben.
„Wasserstoff ist nach Strom der Energieträger der Zukunft. Darum arbeiten wir mit Hochdruck daran, den Markthochlauf und den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur zu beschleunigen. Ich bin mir sicher: Wenn wir die Leitplanken richtig setzen und dabei Verbände, Unternehmen wie Enertrag und die öffentliche Seite zusammenarbeiten, dann wird der Ausstieg aus fossilen Energien auch zu einem wirtschaftlichen Erfolg, dann werden wir einen neuen robusten und nachhaltigen Wirtschaftsaufschwung auslösen können“, ergänzte BMWK-Staatssekretär Kellner.
© IWR, 2024
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