Wasserstoffbrücke nach Osten: Deutschland und Tschechien starten gemeinsame Offensive für Aufbau von Wasserstoffinfrastruktur
Das Treffen markiert den offiziellen Start der praktischen Zusammenarbeit im Rahmen der im April 2025 unterzeichneten Deutsch-Tschechischen Absichtserklärung zur Wasserstoffinfrastruktur.
An dem Auftakttreffen nahmen Vertreter beider Regierungen sowie Industrieunternehmen und Netzbetreiber teil, darunter Gascade, Open Grid Europe, NaTran und Net4Gas. Die Arbeitsgruppe soll künftig technische und regulatorische Fragen abstimmen und den Informationsaustausch zwischen Behörden und Unternehmen intensivieren.
Im Mittelpunkt steht das geplante Projekt „Czech-German Hydrogen Interconnector“ (CGHI), das bestehende Erdgasleitungen zu Wasserstoffpipelines umrüsten und einen bidirektionalen Transport ermöglichen soll. Das Vorhaben gilt als strategischer Baustein zur Anbindung der nationalen Wasserstoffnetze und zur Stärkung des geplanten deutschen Wasserstoff-Kernnetzes.
„Eine verlässliche Wasserstoffinfrastruktur endet nicht an der Landesgrenze. Mit dieser Arbeitsgruppe legen wir den Grundstein für eine starke, gemeinsame Energiezukunft in Mitteleuropa - vernetzt, kosteneffizient und klimaneutral“, sagte Bernhard Kluttig, Abteilungsleiter im Bundeswirtschaftsministerium. „Wasserstoffimporte aus Deutschland können einen bedeutenden Beitrag zur Dekarbonisierung der tschechischen Chemieindustrie und anderer Sektoren leisten. Die geplante Vernetzung der tschechischen und deutschen Wasserstoffnetze stellt einen entscheidenden Schritt zur Anbindung wichtiger europäischer Wasserstoffkorridore dar“, betonte Tomáš Ehler vom tschechischen Industrieministerium.
Mit der neuen Arbeitsgruppe wollen beide Länder die Voraussetzungen für einen integrierten europäischen Wasserstoffmarkt schaffen. Der Fokus liegt auf Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und technologischer Unabhängigkeit in Mitteleuropa.
© IWR, 2025
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