Grüner Wasserstoff: Studie zur Dekarbonisierung der Stahlindustrie in Europa vorgestellt
Am ersten von drei Messetagen gab Jorgo Chatzimarkakis, CEO von Hydrogen Europe, den Launch der Studie „Steel from Solar Energy“ mit Unterstützung von The smarter E Europe bekannt. Im Fokus der Studie steht es, aufzuzeigen, unter welchen Bedingungen die wirtschaftliche Stahlherstellung aus Eisenerz mit Wasserstoff aus erneuerbaren Energien möglich ist. „Unsere Studie „Steel from Solar Energy“ trägt dazu bei, zu zeigen, dass die Dekarbonisierung industrieller Prozesse für die Bekämpfung des Klimawandels von größter Bedeutung ist. Europa hat wirklich die Möglichkeit, eine Vorreiterrolle bei der Erreichung der Klimaneutralität zu spielen“, so Jorgo Chatzimarkakis über die Ergebnisse der Studie.
In der Studie werden die Machbarkeit, Randbedingungen und Wirtschaftlichkeit der Dekarbonisierung der Stahlindustrie durch den Einsatz von regenerativ erzeugtem Wasserstoff analysiert. Dabei wird offengelegt, mit welchen Herausforderungen die Wasserstoffwirtschaft umgehen muss.
Ein nachhaltiger Umbau der Stahlindustrie ist unter anderem zunächst mit hohen Kosten verbunden. Die Umstellung einer durchschnittlichen Anlage, die rund vier Millionen Tonnen Stahl pro Jahr aus Eisenerz produziert, vom LD-Verfahren (englisch BF-BOF Verfahren) auf wasserstoffbasiertes Direktreduktionsverfahren mit Elektrolichtbogenofen (englisch: H2-DRI-EAF), setzt Elektrolyseure mit einer Leistung von 1,3 Gigawatt (GW) voraus, wenn diese unter Volllast betrieben werden. Daraus resultieren Kosten von etwa 3,3 Mrd. Euro. Wird der Wasserstoff jedoch ausschließlich mit variablem PV-Strom erzeugt, steigen die Kosten deutlich an. Durch einen regenerativen Mix sowie 24/7-Grünstromlieferverträge ließe sich die Auslastung aber optimieren und die Kosten senken. Insgesamt gibt es in Europa derzeit 25 BF-BOF-Anlagen mit einer Kapazität von 103 Millionen Tonnen Roheisen pro Jahr, die im Zuge der Dekarbonisierung der Stahlherstellung umgestellt werden müssten.
Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen hätten Stahlindustrie und Energieversorger die Zeichen der Zeit erkannt. Etliche Projekte in Europa zeigten den Willen, die nötige Technologie einzuführen und den „Grünen Stahl“ wirtschaftlich zu machen, so der Veranstalter der The smarter E Europe, Solar Promotion.
© IWR, 2025
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13.05.2022



