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Keine EZB-Zinssenkung in Sicht: Inflation in Deutschland sinkt im Oktober 2025 auf 2,3 Prozent

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Wiesbaden - Die Inflation in Deutschland wird im Oktober 2025 voraussichtlich um +2,3 Prozent steigen. Nach dem Tiefstand von 2,0 Prozent im Juni und im Juli stieg die Inflation bis zum September mit +2,4 Prozent auf ein Zwischenhoch. Nach den vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes (Destatis) bremsen die sinkenden Preise für Energieprodukte (-0,9 %) im Oktober die Preissteigerungen nicht mehr wie etwa in den Monaten August mit -2,4 Prozent und Juli mit -3,4% Prozent.

Die Inflation bei Dienstleistungen ist im Oktober mit +3,5 Prozent erneut gestiegen (September: +3,4%, August: +3,1%, Juli +3,1 %) und sorgt weiterhin für eine hartnäckige Teuerung deutlich über dem Gesamtindex.

Preisdämpfend wirkten im Oktober der Rückgang des Preisanstiegs bei Waren mit +1,2% (September: +1,4%) und bei Lebensmitteln mit +1,3 Prozent nach +2,1 Prozent im September.

Die Inflationsrate ohne Nahrungsmittel und Energie, oftmals auch als Kerninflation bezeichnet, beträgt im Oktober +2,8 Prozent und liegt damit auf dem Niveau der Vormonate (September: +2,8 Prozent, August: +2,7%, Juli: +2,7%), so Destatis.

Insgesamt ist seit dem Tiefststand mit 2,0 Prozent im Juni/Juli 2025 eine Trendwende erkennbar. Grund ist das Auslaufen des hohen Senkungseffekts bei den Energiepreisen auf Grund des Basiseffekts, die den anhaltend hohen Preisanstieg bei Dienstleistungen
bisher kompensiert hat.

Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht derzeit wenig Handlungsdruck für eine weitere Zinssenkung. Laut den Sitzungsergebnissen sind die EZB-Mitglieder mehrheitlich der Ansicht, dass der derzeitige Leitzins ausreichend robust ist. Der Zinssenkungszyklus könnte danach auch bis auf Weiteres abgeschlossen sein.

Zur Inflationsentwicklung in Deutschland
Ein starker Anstieg der Strompreise Ende 2021 in Folge des massiven Ausfalls französischer Atomkraftwerke und die anschließende Gaspreisexplosion (Ausfall russischer Gaslieferungen) nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 haben zunächst eine kräftige energieinduzierte Inflationswelle mit historischen Dimensionen ausgelöst.

Bild: Verbraucher_Strompreise_in_Deutschland_2021_Oktober_2025.jpg - © Verivox

In der Spitze stieg die Inflation in Deutschland bis auf 8,8 Prozent (Oktober, November 2022), das hat die EZB wiederum zu steigenden Zinsen (Leitzins) von 0 Prozent (Juli 2022) auf über 4 Prozent veranlasst. Die gestiegenen Zinsen und Energiepreise sowie die Inflation führten anschließend zu einer sehr starken Lohn-Preisspirale, die trotz der anschließend kräftig gesunkenen Energiepreise noch nicht wieder ausgelaufen ist. Vor allem der Anstieg der Dienstleistungspreise ist weiterhin über dem EZB-Ziel und damit weiterhin zu hoch.

Seit Mitte 2024 hat die EZB die Zinsen mittlerweile zum achten Mal gesenkt. Am 05. Juni 2025 hat die Europäische Zentralbank zuletzt eine Zinssenkung um 25 Basispunkte beschlossen. Der Einlagensatz fällt damit auf 2,00 Prozent, der Hauptrefinanzierungssatz auf 2,15 Prozent und der Spitzenrefinanzierungssatz auf 2,40 Prozent. Diese Sätze gelten seit dem 11. Juni 2025 unverändert.

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31.10.2025