Windkraft trifft auf Architektur: Erstes Parkhaus Europas mit recycelten Rotorblättern aus Vattenfall Windpark in Schweden eröffnet
Die 57 Rotorblätter stammen aus dem stillgelegten Windpark Nørre Økse Sø von Vattenfall und wurden beim Parkhaus für eine sogenannte Vorhangfassade verwendet. Das fünfstöckige Gebäude im neuen Stadtteil Brunnshög am Stadtrand von Lund verfügt über 365 Stellplätze, 40 Ladepunkte für Elektrofahrzeuge und einen integrierten Energiespeicher.
„Es ist eine sehr clevere Idee und ein wirklich schönes Gebäude“, sagte Anne Mette Traberg, Ländermanagerin von Vattenfall Dänemark.
Architekt Jonas Lloyd kam die Idee für das Parkhaus, als er einen Magazinartikel über die amerikanische Windindustrie und ihre Herausforderungen beim Recycling ausgedienter Rotorblätter las. Rotorblätter sind so konstruiert, dass sie Jahrzehnte Wind und Wetter standhalten, und bestehen daher aus verschiedenen Verbundstoffen wie Glas- und Kohlefasern. Das macht sie extrem langlebig, aber auch schwer recycelbar. „Ich las, dass in den USA viele Rotorblätter vergraben werden, und dachte, sie könnten besser genutzt werden. Es ist nicht nur ein Umweltproblem, sondern auch Verschwendung“, so Lloyd.
Als LKP ein neues Parkhaus bestellte, entwarfen Jonas und seine Kollegen daher ein Gebäude aus Rotorblättern. Die Idee hinter dem Gebäude war von Anfang an, ein Zeichen für nachhaltige Architektur in jeder Hinsicht zu setzen. Neben den Rotorblättern besteht die Fassade auch aus bienenfreundlichen Pflanzen, und das Dach ist mit Solarmodulen bedeckt, die mit einem Akku verbunden sind, um Autos nachts aufzuladen.

Mit über 1.400 Windkraftanlagen in mehreren Ländern ist Vattenfall einer der größten Windentwickler Europas. Das Recycling von Rotorblättern und anderen Teilen von Windkraftanlagen ist daher ein natürlicher und wichtiger Teil der Windaktivitäten des Unternehmens. Laut Anne Mette Traberg ist es wichtig, die Bedeutung der Kreislaufwirtschaft für Vattenfall zu zeigen und zu beweisen, dass Rotorblätter tatsächlich recycelt werden können. Daher war es naheliegend, die ausgedienten Blätter zur Verfügung zu stellen. „Dies ist sichtbarer und konkreter Beweis, dass Nachhaltigkeit die Kosten-, Termin- und Sicherheitsanforderungen eines Projekts erfüllen kann“, so Traberg.
LKP-CEO Paul Myllenberg bezeichnete das Projekt als Erfolg: „Die Realität hat die Erwartungen übertroffen. Zum Glück haben wir einen mutigen Vorstand.“ LKP prüft bereits weitere Nutzungsmöglichkeiten für die gespendeten Rotorblätter, unter anderem im Rahmen eines Wettbewerbs für kreative Wiederverwendung.
© IWR, 2025
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16.12.2025



