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Brasiliens Energiemarkt ist im Umbruch

Berlin - Ziel der brasilianischen Regierung ist eine preiswerte, umweltfreundliche und sichere Energieversorgung. Allerdings sind die Energiepreise seit 2014 stark gestiegen, zudem gibt es Defizite bei der Versorgungssicherheit. In diesem angespannten Marktumfeld sind Know-how und innovative Technologien aus dem Ausland gefragt.

Der brasilianische Energiemarkt befindet sich derzeit im Umbruch. Auf einer AHK-Geschäftsreise der Exportinitiative Energie im September können deutsche Unternehmen aus dem Energieeffizienzsektor vor Ort Geschäftschancen in dem sich reformierenden Energiemarkt ausloten.

Regierungsziele stellen Energiesektor vor große Herausforderungen
Die Regierung Brasiliens setzt auf eine preisweite, klimafreundliche und gleichzeitig sichere Energieversorgung. Die aktuellen Entwicklungen auf dem Energiesektor laufen diesen Zielen teilweise jedoch entgegen und stellen Brasilien vor große Herausforderungen:

Nach der schweren Wirtschaftskrise in den Jahren 2014-2016 erholt sich die brasilianische Industrie langsam. Nach einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 0,6 Prozent im Jahr 2017, wird für 2018 ein Plus von 2,1 Prozent erwartet. Gleichzeitig steigen auch die Energiepreise. Allein die Industriestrompreise haben sich seit 2014 fast verdreifacht, u.a. aufgrund der Aufhebung eines Gesetzes aus dem Jahr 2012, das die Preise zur Kontrolle der Inflation subventioniert hat.

Um Energiesicherheit gewährleisten zu können, muss Brasilien viel tun. Nach einer Analyse der bei der Energieplanung unterstützenden Behörde EPE (Empresa de Pesquisas Energéticas) muss die Erzeugungskapazität bis zum Jahr 2024 deutlich ausgebaut werden, von 133.000 MW auf 206.000 MW.

Mit Blick auf die Versorgungssicherheit, sollen außerdem die Energieeinsparungen forciert werden. Der brasilianische Verband der Energieeffizienz-Servicedienstleister (ABESCO) hat berechnet, dass das Land jährlich rund 50 Mrd. kWh Energie verschwendet. Es gibt Programme, die dem entgegenwirken sollen. So z.B. PROCEL, das Energieverluste in der brasilianischen Industrie reduzieren soll. Oder BNDES Energy Efficiency, eine Kreditlinie, über die bis zu 70 Prozent der Energieeffizienzprojekte mit Schwerpunkt auf Kraft-Wärme-Kopplung und andere Energiesysteme finanziert werden können.

Brasiliens Energiemarkt bietet Potenzial für Unternehmen aus dem Ausland
In diesem Marktumfeld ergeben sich auch Chancen für Unternehmen aus dem Ausland, deren Know-how und Technologien in dieser Situation gefragt sind. Insbesondere in den Bereichen Thermalsysteme, Automatisierung, Kontrollsysteme, Beratung und Software. Die Exportinitiative Energie veranstaltet vor diesem Hintergrund vom 10. – 14. September 2018 die AHK Geschäftsreise Brasilien „Energieeffizienz in Industrie und Gewerbe“. Deutsche KMUs haben dabei die Möglichkeit, ihre Produkte oder Dienstleistungen auf einer Fachkonferenz in Rio de Janeiro vorzustellen. An den darauffolgenden Tagen organisiert die AHK für die Unternehmen individuelle Termine bei brasilianischen Entscheidungsträgern und potenziellen Geschäftspartnern.


© IWR, 2018


18.07.2018

 



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