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Weniger Energie - Millionen Förderung für Effizienz-Projekt in Nichtwohngebäuden

Kiel - In Deutschland gibt es fast drei Millionen Gebäude, die zwar nicht bewohnt werden, aber trotzdem für einen hohen Energieverbrauch verantwortlich sind. Ein interdisziplinäres Forscherteam soll Energiespar-Lösungen für diesen Gebäudebestand entwickeln.

Die Landesregierung Schleswig-Holstein fördert ein Energieeffizienz-Strukturprojekt der Technischen Hochschule Lübeck (THL) mit mehr als einer Million Euro. Ziel ist es, Strategien für einen nachhaltigen Gebäudebetrieb zu entwickeln. Im Fokus steht die Digitalisierung.

Nichtwohngebäude und Energieverbrauch – hohes Einsparpotenzial bei Gebäuden im Bestand
In Deutschland gibt es 2,7 Millionen Gebäude, die nicht bewohnt werden: Schulen, Kindergärten, Büro- und Verwaltungsgebäude, Sporthallen und Shopping-Center, Kinos oder Theater. Das sind zwar lediglich 13 Prozent des gesamten Gebäudebestands. Allerdings verbrauchen sie 37 Prozent der gebäudebezogenen Energie. Durch einen optimierten Gebäudebetrieb könnten bis zu 30 Prozent ihres Energieverbrauchs eingespart werden, so die Technische Hochschule Lübeck (THL).

Viele der bestehenden Gebäude würden aber nicht ausreichend energetisch saniert und analysiert. Um dies zu ändern, hat ein interdisziplinäres Forschungsteam der THL das Projekt „Digitale Infrastruktur für einen nachhaltigen Gebäudebetrieb“ (DING) initiiert. Das Land Schleswig-Holstein fördert das Projekt mit 1.026.382,60 Euro.

Projekt „DING“: Untersuchung von sechs typischen Bestandsgebäuden
Im Zuge des Projektes werden sechs typische Bestandsgebäude für Lehre, Forschung und Verwaltung auf dem Campus der TH Lübeck unter die Lupe genommen. Dazu arbeiten vier Fachgebiete aus den Fachbereichen Bauwesen, Elektrotechnik und Informatik sowie Angewandte Naturwissenschaften der TH Lübeck zusammen. Investieren werden die Forscher unter anderem in moderne stationäre und mobile Messtechnik – zum Beispiel Raumluft-, Fensterfunk-, Heizungs- und Lichtsensoren, Wärmemengen- und smarte Wasserzähler sowie Sensoren zur Erfassung der Gebäudenutzung. Darüber hinaus werden digitale Modelle der Gebäude erstellt und innovative Betriebsstrategien entwickelt.

Effizienzprojekt als Blaupause für landeseigene Liegenschaften
„DING ermöglicht es uns, umfassende Forschungsprojekte mit dem Fokus Gebäudebetriebsoptimierung und Nutzereinbindung umzusetzen und dabei innovative Ansätze und Methoden in einem Reallabor zu erproben. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden nicht nur in die Praxis, sondern auch in die Lehre an der TH Lübeck einfließen, insbesondere in den Studiengang Energie- und Gebäudeingenieurwesen“, beschreibt Professor Fiedler den Mehrwert und Nachhaltigkeit dieses Projekts.

Das Land Schleswig-Holstein erhofft sich einen Effizienz-Schub durch die Digitalisierung. So können digitale Gebäudemodelle ein Schlüssel zur Energie- und Ressourceneinsparung im Baubereich sein. Die Ergebnisse des Projektes will das Land Schleswig-Holstein sich sehr genau anschauen und auf die Übertragbarkeit für die eigenen Liegenschaften prüfen.


© IWR, 2020


20.07.2020

 



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