Fast 2,5 Monate kein Strom: Finnisches Atomkraftwerk Olkiluoto 3 (OL3) fällt noch länger aus
© TVOEs ist bereits die siebte kurzfristig angekündigte Termin-Verschiebung in Folge für das Ende der Wartungsarbeiten im Atomkraftwerk, die der AKW-Betreiber TVO einräumen muss. Ursprünglich war für die geplante jährlich wiederkehrende AKW-Revision von Olkiluoto 3 nur der Zeitraum 02. März bis 08. April 2024 (37 Tage) vorgesehen.
Die Gründe für die vorangegangenen sechs Verzögerungen sind vielfältig, TVO nennt u.a., dass das Herunterfahren des AKW Olkiluoto 3 und die Inspektion der Brennelemente mehr Zeit benötigt haben als ursprünglich geplant. Zudem sorgten neu festgestellte Mängel und technische Probleme mit den Prüfgeräten für immer neue Terminverschiebungen.
Das finnische Atomkraftwerk Olkiluoto 3 wurde ursprünglich im Rahmen eines Festpreisvertrages für rd. 3 Mrd. Euro schlüsselfertig geliefert. Die tatsächlichen Kosten belaufen sich am Ende jedoch auf mindestens rd. 11 Mrd. Euro. Die Milliarden-Mehrkosten bleiben nicht beim finnischen Betreiber TVO hängen, sondern gehen danach zu Lasten des französisch-deutschen Lieferantenkonsortiums, bestehend aus Areva GmbH, Areva NP SAS sowie der Siemens AG. Das Konsortium haftet laut TVO gesamtschuldnerisch für die vertraglichen Verpflichtungen bis zum Ende der Garantiezeit des Kraftwerksblocks.
Der Bau des finnischen EPR-Atomkraftwerks OL3 begann im Frühjahr 2005, die Fertigstellung war ursprünglich für 2009 geplant. Doch erst im April 2023 konnte das Atomkraftwerk Olkiluoto 3 nach jahrelanger Bauverzögerung in den Regelbetrieb gehen. Für die erste OL3-Jahresrevision im Jahr 2024 waren zunächst 37 Tage vorgesehen, nach aktuellem Stand wird das Atomkraftwerk Olkiluoto 3 aber fast 2,5 Monate stillstehen und somit nicht für die Stromversorgung zur Verfügung stehen.
© IWR, 2024
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08.05.2024