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Klimafreundlicher Luftverkehr: DLR stellt Lösungen vom Forschungssegelflieger bis zu Klein- und Regionalflugzeugen vor

© DLR© DLR

Köln - Auf kürzeren Strecken mit wenigen Passagieren lassen sich nachhaltige Antriebe und Konzepte vergleichsweise einfach einführen und erproben, um dann breiter in die Anwendung zu kommen. Deshalb engagiert sich das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) verstärkt bei der Erforschung, Entwicklung und Erprobung von klimaverträglichen Klein- und Regionalflugzeugen.

Verschiedene Lösungen vornehmlich für den Kurz- und Regional-Flugverkehr hat das DLR in der letzten Woche auf der Luftfahrtmesse AERO mit dem Schwerpunkt Klimaverträgliches Fliegen in Friedrichshafen präsentiert.

Vorgestellt wurde unter anderem das Forschungsflugzeug Discus-2c, das nach DLR-Angaben in nahezu jeder Hinsicht eine neue Generation von Forschungsflugzeug in der Kleinluftfahrt bedeutet. Er basiert auf einem weitverbreiteten Hochleistungssegelflug mit 18 Meter Spannweite, das weitestgehend kohlefaserverstärktem Kunststoff gefertigt ist. Die Forschung mit diesem europaweit einzigartigen Forschungssegelflugzeug geht weit über die reine Aerodynamik hinaus und befasst sich unter anderem mit Fragen der Flugmechanik, der Aeroelastik, der Messtechnik, der Mensch-Maschine-Interaktion und der Zulassung.

Aufgrund ihrer hohen Flexibilität sind Kleinflugzeuge für verschiedene Aufgaben, etwa als Zubringerflüge, für medizinische Einsätze oder zur Versorgung entlegener Regionen, im Einsatz. Ein vielversprechender Ansatz diese Flugzeuge zukünftig klimaverträglich zu gestalten, besteht laut DLR in der Verwendung eines elektrischen Brennstoffzellenantriebs mit klimaneutralem Wasserstoff. Im Rahmen des Projekts D-LIGHT (Digital Climate Neutral Light Aircraft) entwickelt das DLR neuartige Methoden für den Entwurf eines Wasserstoffflugzeugs mit elektrischem Brennstoffzellenantrieb.

In der Größenordnung von rund 50 Passagieren hat das DLR anhand des Modells „H2ELECTRA“, auf der AERO aufgezeigt, welche Möglichkeiten es gibt, ein Flugzeug zukünftig mit Wasserstoff und Brennstoffzellen elektrisch oder auch hybridelektrisch anzutreiben. Mit Hilfe von austauschbaren Komponenten können dabei verschiedene Konfiguration von Antriebsarchitekturen am Modell visualisiert werden. Auf dem Messestand das das DLR eine Variante mit rumpfintegriertem Antriebsstrang mit allen relevanten Komponenten installiert, anhand dessen die technologischen Möglichkeiten und Zukunftsperspektiven für die Luftfahrt aufgezeigt werden konnten.

Mit dem Softwaretool Airfox bietet das DLR zudem eine Lösung an, um Brennstoffzellensysteme in der Luftfahrt auszulegen und zu simulieren. Es basiert im Kern auf experimentellen Daten und wird ergänzt durch die Modellierung der Hilfssysteme in unterschiedlichen Detailgraden. Das vollständige Modell hilft nach Angaben des DLR dabei, das Systemverhalten an allen Punkten einer Flugmission zu bestimmen, was dann zum Gesamtsystementwurf führt. Besuchende konnten am DLR-Stand Flugzeug-Kenndaten eingeben, um die Auslegung des Brennstoffzellensystems berechnen zu lassen.

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22.04.2024